Donnerstag, 09.02.2023 12:58 von dpa-AFX | Aufrufe: 284

VERMISCHTES/ROUNDUP: Hoffnung auf Erdbeben-Überlebende schwindet - 17 000 Tote

Ein Mann liest Wirtschaftsnachrichten (Symbolbild). pixabay.com

DAMASKUS/ISTANBUL (dpa-AFX) - Mehr als drei Tage nach dem katastrophalen Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet schwindet die Hoffnung auf letzte Überlebende und steigt die Zahl der Toten unaufhörlich. Unter den Trümmern der Tausenden eingestürzten Gebäude in beiden Ländern sind vermutlich noch Zehntausende Opfer zu befürchten. Bislang sind mehr als 17 000 Tote gemeldet worden. Hinzu kommen um die 70 000 Verletzte in der Türkei und in Syrien.

Die Rettungskräfte kämpfen gegen die Zeit. Mit jeder Stunde, die seit dem Erdbeben verstreicht, sinken die Chancen, noch Lebende unter den Trümmern zu finden. Mehr als 100 000 Helfer sind in der Türkei nach Regierungsangaben im Einsatz. Sie werden von Suchhunden unterstützt.

Am frühen Montagmorgen hatte ein Beben der Stärke 7,7 das türkisch-syrische Grenzgebiet erschüttert. Montagmittag folgte dann ein weiteres Beben der Stärke 7,6 in derselben Region.

Aktivisten hatten zuvor berichtet, dass nach dem Erdbeben zwar keine Hilfsgüter, stattdessen aber Leichen von Syrern aus der Türkei über den Grenzübergang transportiert würden. In der Türkei leben Millionen syrische Flüchtlinge. Die syrische Grenzbehörde veröffentlichte Fotos von Kleinbussen, aus denen Leichensäcke in andere Fahrzeuge umgeladen werden. Seit den Erdbeben am Montag kamen der Behörde zufolge mehr als 300 Leichen von Syrern über Bab al-Hawa nach Syrien.

Dem Sender TRT World zufolge konnten in der Türkei bislang etwa 8000 Menschen aus den Trümmern gerettet werden. Eine Reporterin des Fernsehkanals berichtete über den verzweifelten Kampf gegen die Zeit: "Die Retter weigern sich aufzugeben." Aber die Momente der Freude über eine weitere Rettung würden immer seltener.

Trotzdem gibt es noch immer kleine Erfolgsmeldungen: Deutsche und britische Helfer befreiten etwa in der Nacht zu Donnerstag in der türkischen Stadt Kahramanmaras eine Mutter und ihre sechsjährige Tochter aus den Trümmern eines eingestürzten Hauses. Das teilte die Hilfsorganisation @fire am Donnerstag in Wallenhorst bei Osnabrück mit. Die Organisation ist nach Angaben ihres Sprechers Sebastian Baum mit insgesamt 40 Helfern aus ganz Deutschland und dem angrenzenden Ausland in der Erdbebenregion tätig. Zuvor seien bereits am frühen Mittwochmorgen zwei Menschen von @fire-Helfern gerettet worden.

Mutter und Kind seien in den Trümmern des Hauses geortet worden. Fast 20 Stunden hätten sich die Helferinnen und Helfer von @fire und der britischen Organisation Saraid durch die Trümmer gearbeitet, berichtete Baum. Bei Minustemperaturen drohten Mutter und Kind zu erfrieren.

Die ersten drei Hilfsflüge der Bundeswehr starteten am Donnerstag vom niedersächsischen Wunstorf aus in die Türkei. Die drei Flugzeuge vom Typ Airbus A 400M waren mit insgesamt 50 Tonnen Hilfsgütern beladen, darunter knapp 2000 Feldbetten, Schlafsäcke und Decken. Auch Zelte, Heizgeräte und Isomatten wurden in das Krisengebiet gebracht. Die türkische Regierung habe Materialien zur Unterbringung der vom Erdbeben betroffenen Bevölkerung bei der Bundesregierung angefordert, sagte der Präsident des THW, Gerd Friedsam. Zuvor waren schon Teams verschiedener Hilfsorganisationen in die Türkei geflogen./jam/DP/tih

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