Die Aktie von Varta ist in den vergangenen Tagen in den Fokus vieler Anleger gerückt. Nachdem das Unternehmen beim Amtsgericht Stuttgart ein StaRUG-Verfahren eingeleitet hat, um eine drohende Insolvenz abzuwenden, brach der Aktienkurs zunächst ein, bevor er sich überraschend stark erholte. Dieser Kursanstieg, der in nur einer Woche zu einem Plus von 149 Prozent führte, hat bei einigen Aktionären die Hoffnung auf eine Wende geweckt. Doch Vorsicht ist geboten: Die strukturellen Probleme des Unternehmens sind damit nicht gelöst, und die Risiken für Aktionäre bleiben hoch.
Das StaRUG (Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen) trat in Deutschland am 1. Januar 2021 in Kraft und bietet Unternehmen, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden, die Möglichkeit, ihre Verbindlichkeiten zu restrukturieren, ohne ein klassisches Insolvenzverfahren durchlaufen zu müssen. Für Varta könnte dieses Verfahren die letzte Chance sein, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern und dabei Arbeitsplätze zu erhalten. Allerdings geht dieses Verfahren oft mit einer drastischen Reduzierung des Eigenkapitals einher – was im Fall von Varta dazu führen könnte, dass die Aktionäre ihre Anteile verlieren.
Am Montag legte die Varta-Aktie um über 40 Prozent zu, und auch am folgenden Tag setzte sich die Rallye fort. Doch trotz dieser beeindruckenden Entwicklung sollten Anleger sich bewusst sein, dass die Erholung größtenteils auf Spekulationen und kurzfristigem Optimismus beruht. Der Mehrheitsaktionär Michael Tojner ließ kürzlich verlauten, dass ein Sanierungsplan bis Ende August/Anfang September vorliegen könnte. Diese Ankündigung hat die Hoffnung vieler Investoren befeuert. Doch ein Blick auf die fundamentalen Daten und die rechtliche Situation zeigt ein anderes Bild.
Das StaRUG-Verfahren von Varta könnte, sofern erfolgreich umgesetzt, das Eigenkapital des Unternehmens auf null setzen. Dies würde bedeuten, dass die aktuellen Aktionäre ihre gesamten Investitionen verlieren. Zwar könnten Großinvestoren wie Tojner oder strategische Partner wie Porsche weiterhin am Unternehmen beteiligt bleiben, doch für Kleinanleger bleibt das Risiko extrem hoch. Die Tatsache, dass die Aktie seit Jahresbeginn um 75 Prozent und auf Fünfjahressicht um 92 Prozent gefallen ist, zeigt die Schwere der Situation.
Die jüngste Rallye bietet Aktionären die Möglichkeit, Verluste zu minimieren. Angesichts der potenziellen Enteignung durch das StaRUG-Verfahren und der anhaltenden operativen Probleme des Unternehmens ist ein Verkauf der Anteile eine Option, die ernsthaft in Erwägung gezogen werden sollte. Auch wenn kurzfristige Gewinne verlockend erscheinen mögen, ist das langfristige Risiko, auf wertlosen Aktien sitzen zu bleiben, erheblich.
Der Markt hat die Risiken offenbar noch nicht vollständig eingepreist, und viele Analysten raten weiterhin zum Verkauf der Varta-Aktie. Die grundlegende Schwäche des Unternehmens und die unsichere Zukunft machen es zu einer spekulativen Investition, die nur für sehr risikobereite Anleger geeignet ist.
Während die Kurserholung der letzten Tage manche Anleger in Euphorie versetzt hat, ist es wichtig, die langfristigen Risiken nicht zu übersehen. Das StaRUG-Verfahren bietet zwar theoretisch eine Chance auf Sanierung, doch die Aussicht auf eine drastische Kapitalherabsetzung sollte Investoren vorsichtig stimmen. Ein Verkauf der Anteile könnte der sicherste Weg sein, um größere Verluste zu vermeiden.
Quelle: deraktionaer.de / boerse-online.de
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