Trotz US-Sanktionen verstärkt der russische Düngemittelhersteller Akron seine Investitionen in Brasilien. Doch das Milliardengeschäft wackelt
Soja, Mais und Zuckerrohr auf brasilianischen Äckern wächst mit russischer Hilfe. Bereits jetzt beziehen brasilianische Farmer im agrarischen Westen rund zwei Drittel ihres Düngers aus Russland. Nun dürfte der Einfluss weiter wachsen: Der brasilianische Ölriese Petrobras und der russische Akron Konzern haben exklusive Verhandlungen über den Verkauf von zwei Düngemittelfabriken in Brasilien aufgenommen.Akron könnte mit dem Kauf seine Produktion von Ammoniak und Stickstoffdünger potenziell um gut die Hälfte steigern und damit zu einem der drei größten russischen Düngemittelherstellhersteller aufsteigen. Der Wert des Geschäfts wird auf etwas mehr als eine Milliarde Dollar (Dollarkurs) geschätzt.
Es sind ausgerechnet die US-Sanktionen, die Brasilien und Russland enger zusammenrücken lassen. Beide gehören zu den so genannten BRICS-Staaten. Diese fünf Schwellenländer haben sich zuletzt auch politisch versucht, von den führenden Industrienationen des Westens zu distanzieren.
Daher hielt Brasilien sich bisher bei den Sanktionen gegen Russland zurück. Für die Russen ein Grund zu investieren: In Brasilien und Argentinien sei der Aufbau von Verkaufsbüros geplant, teilte Akron-CEO Alexander Popow im April mit. Mit zwei Fabriken wäre der nächste Schritt gemacht, um fest Fuß zu fassen.Neben der russischen Heimat, Europa und den USA ist Brasilien eine der wichtigsten Absatzregionen für den Konzern aus der nordwestrussischen Großstadt Weliki Nowgorod. Zuletzt hatte Akron Europa und Lateinamerika zu Schlüsselmärkten bei der weiteren Entwicklung erkoren.Doch die Zukunft der Russen in Europa scheint angesichts der jüngsten US-Sanktionen ungewiss. Ende 2017 hat der Düngemittelriese zwar mit einem Distributionsbüro in Frankreich seine Präsenz in Europa verstärkt. Doch die Geschäfte werden schwerer für Akron. Das Milliardeninvestment in Südamerika könnte daher als Ausweichlösung gesehen werden.
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