HANNOVER (dpa-AFX) - Der Reisekonzern Tui
Erst vergangene Woche hatte der in Deutschland vor allem mit der Marke Neckermann Reisen bekannte Thomas-Cook-Konzern seine gesamte Airline-Sparte zum Verkauf gestellt. Dazu gehört auch der deutsche Ferienflieger Condor, der hierzulande mit der Tui-Fluglinie Tuifly konkurriert.
Auch Joussen hatte nach seinem Amtsantritt bei Tui vor einigen Jahren mehrfach laut über einen Verkauf der konzerneigenen Fluglinien nachgedacht. So vertrat er die Auffassung, das sich ein Reisekonzern am besten über die Urlaubserlebnisse vor Ort von der Konkurrenz unterscheiden kann - etwa durch die besten Hotels oder Kreuzfahrtschiffe. Die Flugreise galt ihm als austauschbar.
Diese Argumentation vertritt inzwischen Thomas-Cook-Chef Peter Fankhauser. Ihm zufolge braucht ein Reiseveranstalter zwar eine gute Beziehung zu Airlines. "Dafür müssen wir aber nicht eine Fluggesellschaft besitzen." Für die Thomas Cook Airlines und Condor mit ihren 103 Flugzeugen sucht er jetzt einen Käufer. Tui-Chef Joussen zeigte bisher kein Interesse. Es gebe keine Gespräche mit Thomas Cook, sagte er. Er erwartet allerdings weitere Umbrüche und Zusammenschlüsse in der Branche.
Zurzeit der Türkei-Krise vor einigen Jahren hatten Tui wie Thomas Cook die Vorzüge der eigenen Flugzeugflotten hervorgehoben. Nach den Terroranschlägen in der Türkei und dem Einbruch der Buchungen kauften die Veranstalter binnen weniger Tage massenweise Hotelzimmer etwa in Spanien und auf den Kanaren ein - und planten die notwendigen Flüge gleichzeitig passend um. Auch nach der Pleite von Air Berlin und ihrer Tochter Niki zeigte sich der Vorteil für die Veranstalter, nicht komplett auf fremde Fluggesellschaften angewiesen zu sein./stw/jha/
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