Türkei leidet unter toxischer Kombination

Dienstag, 14.08.2018 13:19 von GodmodeTrader - Aufrufe: 210

Zürich (GodmodeTrader.de) - Die Türkei leidet unter einer toxischen Kombination aus einem Leistungsbilanzdefizit, einer übermäßigen Verschuldung des privaten Sektors und einer hohen Auslandsfinanzierung des Bankensystems. Die Situation spitzt sich nun zu, da eine dringend benötigte Nachfrageverlangsamung zu Qualitätsproblemen der Vermögenswerte bei den Banken führt, wie Paul McNamara, Investment Director bei GAM Investments, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Die Bedeutung des Baugewerbes für die Wirtschaft sei beispielsweise vergleichbar mit der Situation in Spanien oder Irland vor dem Ausbruch der Wirtschaftskrise in Europa. Die Türkei habe die Möglichkeiten von Zinserhöhungen ausgeschöpft und werde durch ihre unzureichenden Währungsreserven in die Enge getrieben, heißt es weiter.

„Laut Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF) verfügt die Türkei über die am wenigsten ausreichenden Währungsreserven im Vergleich zu den anderen großen Schwellenländern. Die Politik des Landes ist zudem überaus problematisch: Der Finanzminister ist der Schwiegersohn des Präsidenten und die politische Einflussnahme auf die eigentlich ‚unabhängige‘ Geldpolitik der Zentralbank nimmt zu“, so McNamara.

Die heutigen Entwicklungen seien sehr negativ: Präsident Erdogan habe eine kriegerische Rede gehalten, ohne einen dringend benötigten Kurswechsels auch nur zu erwähnen. Finanzminister Albayrak habe eine inhaltsfreie Rede voller Plattitüden gehalten und schließlich habe US-Präsident Trump die Zölle auf türkische Metallexporte verdoppelt, heißt es weiter.

„Auch wenn dies vermutlich ein symbolischer Schritt ist, symbolisiert er aber eine schwindende US-Unterstützung für das Ankara-Regime. Unsere stark negative Haltung bezüglich Investitionen in der Türkei bleibt bestehen und wir haben unsere Risikopositionen nicht geändert", so McNamara.

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