Im September 2020 stand die Plug Power Aktie bei 30 US-Dollar. Anfang April fiel der Kurs unter zehn US-Dollar. Eine große Chance oder wartet auf die Anleger die nächste böse Überraschung?
Plug Power ist auf seinem Weg ins Tal der Tränen zwar nicht alleine, aber für Anleger ist es ein schwacher Trost, dass viele Highflyer der Wasserstoff-Branche, wie Nel oder PowerCell, denselben Pfad beschreiten. Allerdings war abzusehen, dass Unternehmen, die nicht profitabel arbeiten, einen schweren Stand an der Börse bekommen. Aber wer hört schon gerne den Satz: "Ich habe es schon immer gesagt?" Niemand!
Daher schauen wir uns den Grund für den erneuten Kurssturz an und werfen einen Blick in die Zukunft. Ist die Plug Power-Aktie unter zehn US-Dollar eine Chance oder ein großes Risiko für das Depot?
Der langfristige Chart von Plug Power verheißt nichts Gutes. Der Kurs hat es schon mehrfach geschafft aus einer großen Höhe in der Versenkung zu verschwinden. Plug Power steht zwar für die jungen aufstrebenden Wasserstoff-Aktien, trotzdem ist das Unternehmen an der Börse kein Frischling.
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1997 wurde Plug Power im Bundesstaat New York gegründet. Damals produzierten die Amerikaner Gabelstapler ohne Wasserstoff. Der Kundenkreis war zu Beginn mindestens so erlesen wie aktuell. Nike, Walmart und BMW zählte das Unternehmen zu den Abnehmern seiner Hubwagen.
Wer hoch fliegt, kann tief fallen
Im Oktober 1999 kam der Börsengang zu einem Emissionspreis von 160 US-Dollar. Nur ein Jahr später stand der Kurs bei unglaublichen 1.480 US-Dollar. Danach ging es steil bergab mit einer Zwischenstation um einen US-Dollar. 2017 lag die Aktie komplett am Boden – war fast wertlos.
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Erst das Thema Wasserstoff hauchte dem Kurs 2019 wieder neues Leben ein. Von rund einem US-Dollar ging es bergauf bis auf fast 70 US-Dollar, nur um jetzt wieder unter die Marke von zehn US-Dollar zu fallen – die Achterbahnfahrt im Kurs geht weiter.
Wieder Kurse um einen US-Dollar?
Ganz so schlimm dürfte es Plug Power diesmal nicht erwischen. Trotzdem sieht die Zukunft nicht besonders rosig aus. Die Amerikaner arbeiten nicht profitabel und haben eine hohen Investitionsbedarf. Bei steigenden Zinsen wird der Weg in die Profitabilität daher nicht einfacher. Die Investoren wollen Fortschritte sehen. Steigende Umsätze und steigende Verluste sind allerdings keine Traumkombination. Immer mehr Aktionäre nehmen Abstand von der Plug Power-Aktie.
Stimmung hat gedreht
Der Hype aus den Jahren 2019/20 bei Wasserstoff-Aktien ist vorbei. Anleger, die jetzt auf den amerikanischen Wasserstoff-Spezialisten setzen möchten, sollten sich von dem Gedanken verabschieden, dass die Aktie schnell zu einem neuen Höhenflug ansetzt. Dafür fehlt einfach die Fantasie. Weder die Anleger noch die Experten sind bei der Aktie zurzeit aus dem Häuschen.
Erst diese Woche hat Sophie Karp, KeyBanc Analystin, Plug Power von "Overweigt" auf "Sector Weight" abgestuft. Die Expertin sieht eine Stimmung, die keine bullishe Einschätzung mehr rechtfertigt. Zudem hat sie Zweifel daran, dass Plug Power seine Jahresziele bei der Produktion von Wasserstoff erreichen kann.
Finger weg!
Nach der Analyse von KeyBanc kämpft der Kurs von Plug Power mit der Marke von neun US-Dollar. Wie es ausgeht, ist ungewiss. Was allerdings feststeht: Anleger gehen bei dem Papier ein sehr hohes Risiko ein, dass die sich bietende Chance nicht rechtfertigt. Zu glauben, der Kurs würde wieder in alte Höhen ziehen, könnte bei Plug Power zu einer bösen Überraschung führen.
Am 10.05. plant Plug Power seine Zahlen für das erste Quartal zu veröffentlichen. Sollten die nicht passen, dann wird die Aktie ihre Verluste weiter ausbauen. Seit Jahresanfang sind es über 20 Prozent. Anleger sind daher gut beraten, die Reißleine zu ziehen oder die Position eng abzusichern, um nicht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden.
Markus Weingran, wallstreet:online Zentralredaktion
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