KÖLN (dpa-AFX) - Das Medien- und Werbeunternehmen Ströer
An der Börse wurden die Zahlen positiv aufgenommen. Die im MDax
JPMorgan-Analyst Marcus Diebel wertete die Ergebnisse des ersten Quartals als "solide". Von Januar bis März legten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel auf rund 337 Millionen Euro zu. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg zudem nach der Umstellung auf einen neuen Rechnungslegungsstandard um 16 Prozent auf 110 Millionen Euro, wovon ein bereinigter Überschuss von 29 Millionen Euro hängen blieb.
Dabei war es vor allem das Geschäft mit der Direktvermarktung, das den Kölnern einen starken Schub verliehen hat. Hierin betreibt Ströer etwa über seine im Sommer 2017 übernommene Töchter Avedo und Ranger einen Telefon- sowie einen Direktvertrieb. Das Umsatzplus aus eigener Kraft belief sich in diesem Segment auf mehr als 12 Prozent - "beeindruckend", wie JPM-Analyst Diebel befand.
Noch mehr Umsatz machte Ströer aber in der neuen "Content Media"-Sparte, in der der Konzern sämtliche digitalen Aktivitäten bündelt. Hierzu gehört das Geschäft mit den Display- und Bewegtbildangeboten, die Abo-Modelle (wie etwa beim Statistikportal Statista), lokale Onlinevermarktung sowie das im März gestartete Newsportal watson.de. Die Nachrichtenseite zielt vor allem auf junge Leute als Zielgruppe ab und soll nach den Vorstellungen des Managements den Spiegel-Konkurrenten "bento" in nicht allzu ferner Zukunft bei den Nutzerzahlen übertrumpfen.
Neben dem verschärften Fokus auf Vertrieb und Marketing durch Inhalte, Telefon und Onlineservices betreibt Ströer aber auch nach wie vor sein klassisches Außenwerbegeschäft (OOH). Hier kommen zum Beispiel große Plakate, digitale Poster oder Litfaßsäulen zum Einsatz. Die Sparte generiert noch immer den Löwenanteil an den Erlösen - zuletzt ergab sich hier aber wieder nur ein vergleichsweise kleines organisches Plus von 2,4 Prozent.
Unter anderem seien saisonale Effekte zum Tragen gekommen - das erste Quartal ist traditionell das schwächste im Außenwerbegeschäft. Außerdem habe die Tabakindustrie als wichtiger Kunde zuletzt über weniger Budget verfügt. Schließlich lief auch das Geschäft in der Türkei nur sehr schwach - in Istanbul musste etwa im Bereich Großformate ein Werberechtsvertrag beendet werden. Da 90 Prozent des OOH-Geschäfts allerdings in Deutschland stattfinden, war der Effekt nicht ganz so gravierend.
Konzernchef Udo Müller bestätigte dennoch die Mitte Februar herausgegebene Jahresprognose. So peilt das Unternehmen weiterhin einen konzernweiten Umsatzanstieg auf 1,6 Milliarden Euro an, nach 1,3 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2017. Das bereinigte Ebitda soll zudem auf 535 Millionen Euro klettern./kro/men/zb
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