Der Mercedes-Stern ist schon seit 1926 das Markenzeichen von Daimler.
Montag, 05.03.2018 15:53 von | Aufrufe: 15673

So groß ist der Marktanteil deutscher Autobauer in den USA wirklich

Der Mercedes-Stern ist schon seit 1926 das Markenzeichen von Daimler. - pexels.com

Das Säbelrasseln geht weiter: Erneut hat US-Präsident Donalds Trump europäischen und damit vor allem deutschen Autobauern mit empfindlichen Strafzöllen auf die Einfuhr von Autos in die USA gedroht. Trumps Tweet war die Reaktion auf Pläne der EU, auf bestimmte US-Güter wie Levi‘s Jeans, Harley Davidson-Motorräder und Bourbon-Whiskey Strafzölle einzuführen, sollten die USA wie von Trump angekündigt die Einfuhr von Stahl und Aluminium mit Strafzöllen belegen.

Schon zu seinem Amtsantritt vor mehr als einem Jahr hatte Trump die seiner Meinung nach unfaire Bilanz auf dem Automobilmarkt kritisiert. „Wenn man durch die 5th Avenue geht, hat jeder einen Mercedes Benz vor seinem Auto stehen, stimmt‘s?“ fragte Trump seinerzeit in einem Interview mit der Bild-Zeitung. „Wie viele Chevrolets sehen Sie in Deutschland? Nicht allzu viele, vielleicht gar keine, man sieht dort drüben gar nichts, es ist eine Einbahnstraße.“

Marktanteil deutscher Hersteller in den USA liegt bei 7,6 Prozent 

Genau in diese Kerbe hat der US-Präsident am Wochenende nun erneut geschlagen. Tatsächlich ist der Marktanteil deutscher Hersteller in den USA allerdings viel kleiner, als von Trump dargestellt. Nach aktuellen Zahlen des US-Marktinformationsdienstes Autodata kamen Volkswagen, Daimler und BMW im Februar 2018 in den USA zusammen auf einen Marktanteil von lediglich 7,6 Prozent bei den Neuwagenverkäufen. Angeführt wird die Statistik von General Motors (17,0 Prozent Marktanteil) gefolgt von Ford (14,8 Prozent) und Toyota (14,0 Prozent).

Die deutschen Hersteller liegen – und zwar wieder zusammengerechnet – außerdem nicht nur deutlich hinter Chrysler (12,5 Prozent), sondern auch hinter den weiteren japanischen Konkurrenten Honda (8,9 Prozent) und Nissan (10,0 Prozent). In der Statistik sind sowohl normale Pkw und Limousinen als auch die in den USA beliebten „light trucks“ enthalten, also SUVs, Geländewagen und Pickups. Zwei von drei im Februar in den USA verkauften Autos gehören zu dieser Kategorie.

Andersherum spielen US-Hersteller auf dem deutschen Markt nach Marktanteilen gerechnet eine ebenso große Rolle wie die deutschen Firmen in den USA. Im vergangenen Jahr wurden in der Bundesrepublik fast 250.000 Autos der Marken Ford und Tesla zugelassen. Damit entfällt auf die US-amerikanischen Hersteller hierzulande ein Marktanteil von 7,3 Prozent.

GM in Europa kaum noch präsent

Die frühere GM-Tochter Opel kommt in Deutschland auf einen Marktanteil von 7,1 Prozent. Allerdings gehört Opel seit August 2017 zur französischen Group PSA und ist in der Berechnung des US-Anteils deshalb außen vor geblieben. Apropos General Motors: Schon Ende 2015 hatte GM den Verkauf von Chevrolets in Europa weitgehend eingestellt. Dass man in Deutschland kaum noch Chevrolets sieht, ist angesichts dieses Rückzugs kaum verwunderlich.

Der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) sieht die aktuelle verbale Auseinandersetzung zwischen Trump und der EU-Führung mit Sorge. Ein Handelskrieg gelte es unbedingt zu vermeiden, denn dieser würde nur Verlierer hervorbringen, warnt VDA-Präsident Bernhard Mattes. Er verwies am Montag nicht nur darauf, dass die deutschen Hersteller ihre Produktion an US-Standorten zuletzt massiv ausgebaut hätten und die Exporte deutscher Hersteller in die USA seit 2013 um 25 Prozent gesunken seien. Die deutschen Hersteller leisteten auch einen erheblichen Beitrag für die automobile Handelsbilanz der USA. „Gut jedes zweite Auto, das unsere Hersteller in den USA produzieren, geht als Export nach Europa, Asien und den Rest der Welt“, sagt Mattes.


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