SJB FondsEcho. Stabilitas Silber + Weissmetalle .

Freitag, 31.03.2017 19:42 von SJB - Aufrufe: 449

 

SJB FondsEcho. Ausblick. Aufgehellt. Stabilitas Silber + Weissmetalle (LU0265803667).

 

Der langfristige charttechnische Ausblick für Silber hat sich zuletzt deutlich aufgehellt. So wurde der seit September 2012 bestehende Abwärtstrend nach oben durchbrochen und der erfolgreiche Ausbruch durch einen Rücksetzer auf die alte Trendlinie bestätigt. Auch kurzfristig haben sich die Aussichten für den „kleinen Bruder“ von Gold stark verbessert: Seit Jahresbeginn 2017 konnte die Feinunze Silber um gut 14 Prozent zulegen, die Notierung hat sich mittlerweile oberhalb der 18-USD-Marke etabliert.

Ein positives Hintergrundszenario für den Stabilitas Silber + Weissmetalle, den ersten deutschen Fonds, der sich ganz dem Bereich der Silberminenaktien verschrieben hat. Edelmetallexperte und FondsManager Martin Siegel, zugleich Geschäftsführer der Stabilitas GmbH, sieht die Edelmetallmärkte trotz beginnender Zinssteigerungen in den USA in einer langfristigen Aufwärtsbewegung. Den fairen Wert für den Goldpreis taxiert er im Zuge von Preissteigerungen und der Ausweitung der Kreditmenge auf 1.800 USD pro Feinunze – weit entfernt von den aktuellen Notierungen von rund 1.250 USD. Die Unterbewertung des gelben Edelmetalls wirke sich auch auf die Kurschancen seines kleinen Bruders Silber positiv aus, das klassischerweise noch stärker schwankt und einen Hebel auf den Goldpreis besitzt: „Wegen fehlender Anlagealternativen empfiehlt es sich, auch zum Beginn einer zu erwartenden Übertreibungsphase voll in Gold, Silber und anderen Edelmetallaktien investiert zu bleiben“, betont Marktstratege Siegel. Die zwischen 2011 und 2015 über mehrere Jahre negative Berichterstattung über den Edelmetallsektor habe die schwachen Hände aus dem Goldmarkt vertrieben, weshalb nach dem mehrfachen Ausverkauf mit einer längerfristig stabilen und freundlichen Preisentwicklung gerechnet werden könne.

Der im September 2006 aufgelegte Stabilitas Silber + Weissmetalle P (WKN A0KFA1, ISIN LU0265803667) deckt den gesamten Sektor der Silberminenaktien ab und dürfte laut FondsManager Siegel bei einer Wiederaufnahme der Goldhausse wegen der Marktenge für Silber und Silberaktien überproportional profitieren. Der Rohstoffspezialist investiert sowohl in die großen und liquiden Marktführer als auch in mittlere Silberproduzenten und rundet sein Portfolio durch ausgewählte Silberexplorationswerte ab. Als Beimischung werden Minenaktien aus dem Platin- oder Palladiumbereich erworben. Im Fokus von Siegel stehen die Aktien von primären Silberproduzenten, die über Lagerstätten von hochsilbrigem Erz verfügen und dort eine Förderung aufgebaut haben. Sie sind die Hauptprofiteure eines anziehenden Silberpreises, steigende Gewinne beim Silberverkauf spiegeln sich unmittelbar in ihren Aktienkursen wider. Geographisch ist das FondsPortfolio sehr ausgewogen; von Mexiko bis China sind alle wichtigen Förderregionen abgedeckt, die größte Gewichtung besitzen Minenunternehmen aus Kanada, Südafrika und Australien. Als Vergleichsindex des Stabilitas-Fonds mit seinem FondsVolumen von aktuell 72,1 Millionen Euro dient der NYSE Arca Gold BUGS Index (HUI). Die Wertentwicklung im laufenden Jahr ist bislang mit +1,27 Prozent leicht positiv – erheblich besser fiel die Performance des Stabilitas Silber + Weissmetalle im Anlagejahr 2016 aus, als mit +132,04 Prozent ein dreistelliger Wertzuwachs verbucht werden konnte. Wie sieht die so erfolgreiche Anlagestrategie von FondsManager Siegel im Detail aus?

 

FondsStrategie. Unterbewertung. Gesucht.

Ziel der Anlagestrategie des Stabilitas Silber + Weissmetalle ist es, einen langfristigen Wertzuwachs durch Investitionen in Aktien von Unternehmen zu erzielen, deren Gegenstand die Gewinnung, Verarbeitung und Vermarktung von Silber ist. Dabei wird eine weltweite geographische Streuung der Anlagen vorgenommen. Der Fonds deckt den gesamten Silbermarkt ab und investiert in die weltgrößten Silberproduzenten, kleine und mittlere Silberminenbetreiber wie auch in Silberexplorationswerte. Aktien aus dem Bereich der Weissmetalle wie Platin und Palladium werden dem Portfolio beigemischt. Der Fonds wird durch Investments in Gesellschaften abgerundet, die gemeinsam mit dem Silber Gold und Basismetalle fördern oder explorieren. FondsManager Siegel legt großen Wert darauf, aus jedem Segment die fundamental am günstigsten bewerteten Titel auszuwählen. In seiner Strategie verfolgt er einen Best of Class-Ansatz. Hierbei werden aus jeder Kategorie die aussichtsreichsten Einzelaktien ausgewählt. Besonderes Augenmerk wird auf die nachhaltige Profitabilität der Minen, das Explorationspotenzial, die Managementfähigkeiten sowie das regionale politische Risiko gelegt. Die Value-Strategie von Rohstoffexperte Siegel zeichnet sich durch aktives Stock-Picking fundamental unterbewerteter Aktien mit gutem Chance-Risiko-Profil aus. Im FondsPortfolio wird eine ausgewogene Diversifikation nach Ländern, Währungsräumen, Branchen und Marktkapitalisierung vorgenommen. Siegels besonderes Interesse gilt dem Nebenwerte-Bereich des Rohstoffsektors. Bei kleineren und mittleren Unternehmen findet er oft Aktientitel, die die Kursentwicklung großer Produzenten deutlich übertreffen. Siegel betreibt ein aktives Portfoliomanagement und achtet auf eine ausgewogene Risikostruktur innerhalb des Fonds. Die hohe Preissensibilität von Silber verspreche stärkeres Wertsteigerungspotenzial als Gold, so der Marktstratege, bewirke jedoch auch eine höhere Volatilität. Wie sieht seine Portfoliostruktur im Detail aus?

 

FondsPortfolio. Kanada. Favorisiert.

In der Länderallokation des Stabilitas Silber + Weissmetalle liegt Kanada mit großem Abstand auf dem ersten Platz. 67,0 Prozent des FondsVolumens sind hier investiert, wo viele der international tätigen Minengesellschaften ihren Geschäftssitz haben. In Südafrika und Australien sind 13,0 Prozent des FondsVermögens angelegt, Rohstofftitel aus Großbritannien machen 8,0 Prozent des Portfolios aus. Abgerundet wird das Portfolio durch Minenwerte aus den USA, die 7,0 Prozent des FondsVolumens repräsentieren. Die Cash-Quote des Fonds liegt per Ende Februar bei 5,0 Prozent.

Die Portfolioaufteilung des Stabilitas-Produktes legt klare Schwerpunkte im Bereich der Sektoren: Silberminenaktien stellen mit 78,0 Prozent den Löwenanteil der FondsBestände dar. Goldminentitel decken 10,0 Prozent des FondsVolumens ab, Platinaktien vertreten mit einem Anteil von 7,0 Prozent den Bereich der Weissmetalle. Top-Holding des Fonds ist die vorwiegend in Mexiko aktive First Majestic Silver Corp., die zu den mittelgroßen Silberproduzenten zählt. Unter den fünf größten Einzelpositionen finden sich zudem die gewinn- und wachstumsstarke Pan American Silver Corp. genau wie der Marktführer Silver Wheaton, für Siegel ein Standardwert mit relativ überschaubaren Risiken und einem guten Kurspotenzial. Die vorwiegend in Peru aktive Fortuna Silver Mines sowie die kanadische Silvercorp Metals komplettieren die Key-Holdings des Stabilitas-Fonds.

 

FondsVergleichsindex. Korrelation. Ausgeprägt.

Als Vergleichsindex unserer SJB FondsAnalyse des Stabilitas Silber + Weissmetalle haben wir den NYSE Arca Gold BUGS Index (HUI) und damit die vom Fonds selbst genutzte Benchmark ausgewählt. Die Korrelation liegt über drei Jahre bei hohen 0,87, auf ein Jahr gesehen geht sie leicht auf 0,85 zurück. Damit ist die Parallelität des Kursverlaufs von Fonds und Index deutlich ausgeprägt, wie auch der Blick auf die Kennzahl R² beweist. Diese liegt für drei Jahre bei 0,75, über ein Jahr fällt sie mit 0,73 ähnlich hoch aus. Damit haben sich mittelfristig 25 Prozent der FondsEntwicklung indexunabhängig vollzogen, kurzfristig sind es 27 Prozent. FondsManager Siegel hat demnach seine Unabhängigkeit von der Benchmark zuletzt leicht erhöht. Der Tracking Error fällt mit 22,87 Prozent über drei Jahre deutlich aus und ist auch auf Jahressicht mit 20,50 Prozent stark ausgeprägt. Die Werte zeigen, dass Anleger mit einer erhöhten Risikoneigung und einer ausgeprägten Volatilität rechnen müssen. Wie fallen die Schwankungswerte des Silberaktienfonds aus?

 

 

FondsRisiko. Volatilität. Deutlich.

Der Stabilitas Silber + Weissmetalle weist über drei Jahre eine hohe Volatilität von 49,32 Prozent auf, die knapp unterhalb der jährlichen Schwankungsbreite von 50,97 Prozent liegt, die der NYSE Arca Gold BUGS Index zu verzeichnen hat. Auch über ein Jahr müssen Investoren bei dem stark spezialisierten Edelmetall- und Minenaktienfonds mit deutlichen Schwankungen leben: Mit 52,76 Prozent fällt die Volatilität des Stabilitas-Fonds rund einen Prozentpunkt höher als die Schwankungsneigung des HUI-Vergleichsindex aus, der sich mit 51,65 Prozent begnügt. Insgesamt liegen die Volatilitätswerte von Fonds und Referenzindex eng beieinander, ein leichter Vorteil ergibt sich für den Stabilitas-Fonds aufgrund der längerfristig geringeren Wertschwankungen.

Trotz ausgeprägter Risikobereitschaft liegt das Beta des Stabilitas-Fonds bei 0,86 für drei Jahre und damit noch unter Marktniveau. Im Einjahreszeitraum ist die Risikokennziffer mit 0,95 stärker ausgeprägt, aber weiter unterdurchschnittlich im Vergleich zum HUI-Referenzindex. Der rollierende Zwölfmonatsvergleich der Beta-Werte über die letzten drei Jahre zeigt, dass das Stabilitas-Produkt mehrheitlich über Perioden mit einem vergleichsweise attraktiven Risikoprofil verfügt. In 24 der letzten 36 betrachteten Einzelzeiträume wird ein Beta von unter 1,00 erreicht, das mit einem Wert von zutiefst 0,50 aufwartet. Dem stehen 12 Einjahresperioden mit einem ungünstigeren Beta-Wert bis 1,58 in der Spitze gegenüber. Die Kursschwankungen des Stabilitas-Fonds sind zwar hoch, liegen aber gemessen am Referenzmarkt noch unter den Durchschnittswerten. Welche Renditezahlen kann FondsManager Siegel mit seiner Anlagestrategie generieren?

 

FondsRendite. Alpha. Generiert.

Per 28. März 2017 hat der Stabilitas Silber + Weissmetalle über drei Jahre eine kumulierte Wertentwicklung von +34,26 Prozent in Euro bzw. eine Rendite von +10,31 Prozent p.a. aufzuweisen. Eine attraktive Performance in diesem sehr speziellen Sektor der Silberminenbetreiber, die erheblich besser als die im globalen Sektor der Edelmetallaktien ausfällt: Der als Benchmark genutzte NYSE Arca Gold BUGS Index verzeichnet im selben Zeitraum lediglich eine Gesamtrendite von +11,00 Prozent bzw. +3,54 Prozent p.a. auf Eurobasis. Auch auf Jahressicht gelingt es dem von Martin Siegel aktiv gemanagten Stabilitas-Fonds, einen deutlichen Performancevorsprung gegenüber dem passiven HUI-Index zu erzielen: Mit +54,92 Prozent liegt die Rendite des Silberminenfonds um über 36 Prozentpunkte oberhalb derjenigen der Benchmark, die mit einem Plus von +18,38 Prozent in Euro aufwartet. Sowohl kurz- wie mittelfristig zahlt sich die individuelle Titelselektion von Rohstoffexperte Siegel aus – in beiden Zeithorizonten wird eine beeindruckende Mehrrendite zur Benchmark generiert.

In der Konsequenz fallen auch die Alpha-Werte des Silberminenfonds sehr positiv aus: Über drei Jahre liegt das Alpha mit 0,51 klar im grünen Bereich, für den Einjahreszeitraum nimmt die Renditekennzahl mit 2,35 einen nochmals besseren Wert an. Hier manifestiert sich die ganze Qualität des aktiven Portfoliomanagements von Edelmetallspezialist Siegel, der durch seine individuelle Länder- und Sektorengewichtung Mehrwert für die Anleger schafft. In die gleiche Richtung weist die Analyse der Alpha-Werte im rollierenden Zwölfmonatsvergleich über drei Jahre. Hier zeigt sich, dass FondsManager Siegel in 18 der letzten 36 Einjahreszeiträume ein positives Alpha generieren konnte, das mit Werten von 4,32 in der Spitze überzeugt. In ebenfalls 18 Perioden liegt das Alpha im negativen Bereich, ist jedoch mit Werten von zutiefst -2,29 weniger stark ausgeprägt. Die Quintessenz: Mit einer leicht unterdurchschnittlichen Schwankungsneigung gelingt es FondsManager Siegel einen erheblichen Performancevorsprung gegenüber dem Referenzmarkt zu erzielen – die positive Information Ratio von 0,22 auf Dreijahressicht beweist, dass in dem Stabilitas-Fonds eingegangene Risiken und erzielte Renditen in einem sehr guten Verhältnis zueinander stehen.

 

SJB Fazit. Stabilitas Silber + Weissmetalle.

Nach einer im März zu beobachtenden Phase von Gewinnmitnahmen im Edelmetallsektor und bei Gold- und Silberminenaktien ist das Bewertungsniveau des Stabilitas Silber + Weissmetalle wieder auf einem attraktiven Niveau angekommen. Parallel dazu hat sich der charttechnische Ausblick für Silber deutlich aufgehellt. Die hohe Preissensibilität von Silber verspricht für die Zukunft noch stärkeres Wertsteigerungspotenzial als bei Gold, auch Platin und Palladium dürften ihren Aufwärtstrend fortsetzen können. Damit ist der Stabilitas-Fonds mit seinem Fokus auf fundamental unterbewertete Silberaktien die perfekte Depotbeimischung für alle FondsInvestoren mit spezieller Vorliebe für den Edelmetallsektor.

 

 

Erläuterungen

 

Alpha

Ist die Kennziffer für die Renditechancen. Das Alpha beziffert jenen Teil der FondsRendite, der auf aktive Titelauswahl zurückzuführen ist. Weder die allgemeine Marktentwicklung, noch ein höheres Risiko spielen für die Generierung dieser FondsErträge eine Rolle. Beispiel: Ein Alpha von 0,5 zeigt an, dass der Fonds im Vergleich zu seiner Benchmark in den gewählten Betrachtungszeiträumen einen durchschnittlichen Mehrertrag von 0,5 Prozent bei gleichem Risiko erzielt hat. Ein positives Alpha deutet darauf hin, dass ein aktives FondsManagement eine Mehrrendite für den Investor erwirtschaftet hat. Insofern ist die Kennziffer ein Leistungsindikator für erfolgreiches FondsManagement.

 

Beta

Gilt als Risikomaß. Die Kennzahl bemisst die relative Volatilität eines Investmentfonds in Bezug auf den Gesamtmarkt. Anders ausgedrückt: Beta ist das Resultat eines Risikovergleichs zwischen Fonds und Benchmark. Hat ein Fonds ein Beta von 1, ist sein Risiko identisch mit demjenigen des Index. Ein Beta > 1 bedeutet, das FondsRisiko ist überproportional, der Fonds ist risikoreicher. Ein unter 1 liegendes Beta lässt auf geringere Kursschwankungen eines Fonds schließen, er ist risikoärmer. Ein Beispiel: Weicht die Volatilität des Fonds um 15 Prozent nach unten ab, ist sein Beta 0,85, weicht sie 15 Prozent nach oben ab, ist es 1,15. Ein Wert über 1 spricht gegen den Fonds, ein Wert unter 1 für ihn. Ein negatives Beta bedeutet, dass sich der Fonds gegenläufig zur Marktentwicklung verhält. Der Beta-Faktor muss im Zusammenhang mit der Korrelation gesehen werden.

 

Dividendenrendite

Diese Kennzahl misst die Dividende einer Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausschüttung. Sie wird in Prozent gemessen. Je höher der Wert, desto mehr Erträge in Form der Dividende bekommen die Anteilseigner aus der Unternehmensleistung heraus. Diese Erträge sind unabhängig von der Kursentwicklung an der Börse. Im Gegensatz zum Kurs-Gewinn-Verhältnis KGV werden hier die Erträge als Maßstab für die Rendite genommen, die tatsächlich den Anteilseignern zugute kommen. Ist der Wert hoch, deutet das auch auf eine Unterbewertung des Unternehmens an der Börse hin, denn wie eine hohe Dividende zeigt, ist die Ertragskraft größer, als der Aktienkurs ausdrückt.

 

Information Ratio

Die Information Ratio ist eine Kennziffer zur Beurteilung der Managementqualität eines bestimmten Fonds. Sie wird errechnet, indem man die FondsRendite durch das FondsRisiko teilt. Die Rendite wird hierbei mit Alpha gemessen. Das FondsRisiko anhand des Tracking Errors. Die Kennzahl liefert eine Aussage, ob das eingegangene aktive Risiko durch die erzielte Mehrrendite gerechtfertigt ist. Ist die Information Ratio positiv, ist dies der Fall. Je höher dieser Wert, desto besser ist das Management von Rendite und Risiko des untersuchten Fonds.

 

Korrelation

Die Korrelation ist die Kennziffer für die wechselseitige Abhängigkeit zweier Investments. Angegeben wird, wie wahrscheinlich sich die Kursverläufe gegenläufig (Korrelation -1), unabhängig (Korrelation 0) oder gleichläufig (Korrelation +1) verhalten. Die Kennzahl ergänzt und konkretisiert die durch ein positives bzw. negatives Beta angezeigte Richtung der FondsVolatilität durch eine Aussage zur strukturellen Abhängigkeit der Wertentwicklung des Fonds. Weisen Fonds und Index eine hohe Korrelation auf, werden sie auf dieselben Marktrisiken und -entwicklungen ähnlich reagieren.

 

Kurs-Buch-Verhältnis (KBV)

Das KBV ist eine Kennzahl für den Substanzwert eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Buchwert je Aktie teilt. Der Buchwert der Aktiengesellschaft ergibt sich durch den Abzug der Verbindlichkeiten von der Summe der Aktiva. Der Buchwert der Aktie ist das Ergebnis der Teilung des Unternehmensbuchwerts durch die Anzahl der Aktien. Je niedriger der Wert ist, desto preiswerter ist die Aktie. Wenn der Kurs der Substanz des Buchwerts entspricht, dann hat die Aktie einen „fairen“ Wert.

 

Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)

Das KCV ist eine Kennzahl der Liquidität eines Unternehmens. Man erhält es, in dem man den Aktienkurs durch den Cashflow je Aktie teilt. Der Cashflow eines Unternehmens bildet die wirklichen Zahlungsflüsse in einer bestimmten Zeitperiode ab. Sein Wert gibt das Volumen der im Unternehmen für Investitionen und Verbindlichkeiten vorhandenen liquiden Mittel an. Mit dem KCV kann die Entwicklung der Ertragskraft einer Aktiengesellschaft bewertet werden. Dabei gilt eine Aktie als umso preiswerter, je niedriger ihr KCV ist.

 

Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das KGV ist die Kennzahl der Ertragskraft eines Unternehmens. Es wird errechnet, indem man den Aktienkurs durch den Gewinn je Aktie teilt. Hier gilt: Je niedriger die Kennzahl, desto preiswerter ist die Aktie. Ein niedriges KGV bedeutet an der Börse ein Einstiegssignal in die Aktie. Sie gilt als unterbewertet und hat Aufstiegspotenzial. Liegt ihr KGV über dem Marktdurchschnitt, ist das ein Ausstiegssignal. Sie gilt als überbewertet. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr Kurs fällt, ist hoch.

 

Die Kennzahl R² baut auf der Korrelation auf. Sie drückt den Prozentsatz der Bewegungen eines Fonds aus, die durch Bewegungen in seinem Referenzindex erklärt werden können. R² ist das Quadrat der Korrelation. Das heißt, dass maximale R² liegt bei 1. Dieser Wert bedeutet, dass 100,0 Prozent der Entwicklung des Fonds durch den Referenzindex bestimmt wird. Er wäre also ein Indextracker. Ein R² von 0,5 bedeutet, dass 50,0 Prozent der Entwicklung des Fonds das Ergebnis der Entwicklung des Referenzindex ist. Je deutlicher die Zahl unterhalb von 1 liegt, umso unabhängiger ist der Ertrag des Fonds vom Referenzindex. R² wird genutzt, um die Aussagekraft von Beta zu bestimmen. Je höher das R², desto signifikanter das Beta, weil klar wird, wie sehr eine erhöhte oder niedrigere Risikokennziffer auf aktivem FondsManagement basiert. R² hilft also, die Qualität der FondsManageraktivität einzuordnen.

 

Sharpe Ratio

Die Sharpe Ratio gibt darüber Auskunft, ob die FondsEntwicklung auch dem Vergleich zu einem „risikolosen“ Investment standhält. Sie ist die Kennziffer für einen Rendite-Risiko-Vergleich zwischen unterschiedlichen Geldanlagen. Die nach dem Nobelpreisträger William Sharpe benannte Kennziffer misst die durchschnittliche Rendite in Bezug auf das eingegangene Risiko. Dabei wird der Fonds mit dem risikolosen Geldmarkt konfrontiert. Angenommen, die Sharpe Ratio liegt beim Fonds bei 0,40 und damit im positiven Bereich. In diesem Fall ist die Kennzahl ein Indiz dafür, dass die FondsInvestition rentabler ist, als die risikolose Platzierung des Kapitals am Geldmarkt. Ein negativer Wert der Sharpe Ratio würde bedeuten: Der Fonds ist schlechter als der Geldmarkt. Eine Investition wäre weniger rentabel.

 

Tracking Error

Der Tracking Error ist die Kennziffer für die Spurabweichung des Fonds vom Index. Sie misst, wie stark die Positionen und ihre Gewichtung im Portfolio des Fonds prozentual von denen des Index abweichen. Zur Berechnung wird die Standardabweichung der Differenzrendite zwischen dem Fonds und seiner Benchmark ermittelt. Insofern wird der Tracking Error auch als Indikator für aktives Risiko verstanden und dient neben Alpha als Grundlage für die Berechnung der Information Ratio. Je niedriger der Tracking Error, desto stärker orientiert sich der FondsManager am Vergleichsindex. Je höher der Wert ist, desto unabhängiger bewegt sich der FondsManager in seinem Markt und ist damit bereit, ein aktives Risiko einzugehen. Ob dieses Risiko gerechtfertig war, diese Frage klärt die nächste Kennzahl.

 

Value-at-risk (VAR)

Der Begriff bezeichnet ein Risikomaß für die Wahrscheinlichkeit und den Umfang von Verlusten einer bestimmten Risikoposition (z. B. eines Portfolios von Wertpapieren) in einem gegebenen Zeithorizont. Ein VAR von 10 Mio. Euro bei einer Haltedauer von 1 Tag und einer als Konfidenzniveau bezeichneten Eintrittssicherheit von 97,5 Prozent bedeutet, dass der potenzielle Verlust der betrachteten Risikoposition von einem Tag auf den nächsten mit einer Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent den Betrag von 10 Mio. Euro nicht überschreiten wird. VAR wurde von J.P. Morgan entwickelt und ist heute ein Standardrisikomaß im Finanzsektor.

 

Autor:

Gerd Bennewirtz ist als geschäftsführender Gründungsgesellschafter der SJB FondsSkyline OHG 1989 Herausgeber speziell auf Privatinvestoren zugeschnittener Newsletter. Die wöchentlich erscheinenden Publikationen können gratis angefordert werden unter FondsEcho@sjb.de oder www.sjb.de.

 
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