NÜRNBERG (dpa-AFX) - Arbeitslose Schwerbehinderte finden weiterhin nur schwer einen neuen Job. Selbst wenn sie aus der Arbeitslosenstatistik gestrichen werden, liegt das nur selten an einem regulären Arbeitsvertrag: Nur gut 16 Prozent kommen am normalen Arbeitsmarkt unter. Vier weitere Prozentpunkte machen sich selbstständig oder nehmen eine Beschäftigung am sogenannten zweiten Arbeitsmarkt auf, also etwa eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, wie ein Sprecher der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Sonntag erläuterte. Zuvor hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag) darüber berichtet, die sich auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion berufen.
Demnach wechseln die meisten Schwerbehinderten, die aus der Arbeitslosenstatistik gestrichen werden, nicht in einen Job, sondern werden als arbeitsunfähig oder nichterwerbstätig registriert. Andere nehmen vorruhestandsähnliche Regelungen in Anspruch.
Ein Grund für die schlechten Werte: Viele Arbeitgeber erfüllen nach wie vor nicht die gesetzlich vorgeschriebene Quote für die Beschäftigung von Schwerbehinderten. Eigentlich müssen Unternehmen mit mindestens 20 Arbeitnehmern fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit Schwerbehinderten besetzen. Doch 2014 - dem letzten aktuellen Berichtsjahr - lag die Quote nach den Daten der Bundesagentur bundesweit nur bei 4,7 Prozent.
Linken-Fraktionsvize Sabine Zimmermann forderte, die Beschäftigungsquote auf sechs Prozent zu erhöhen. Zudem müsse die Ausgleichsabgabe angehoben werden, die von Arbeitgebern bezahlt werden muss, die die Quote nicht erfüllen./eri/DP/tos
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