WOLFSBURG (dpa-AFX) - Trotz aller Belastungen aus der Dieselkrise hat der Volkswagen (VW Aktie)
Bezeichnend aber ist, dass Vorstandschef Matthias Müller am gleichen Tag den Aufsehern nicht nur Auskunft über den Geschäftsverlauf geben soll, sondern auch über die jüngsten umstrittenen Tierversuche mit Diesel-Abgasen an Affen. Diese Versuche hatten VW sowie Daimler (Daimler Aktie)
Die vorläufigen Zahlen für 2017 dürften nach Analysteneinschätzung glänzend ausfallen. Frank Schwope von der Landesbank NordLB etwa erwartet einen Umsatz von 231,4 Milliarden Euro, einen Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) von 14,7 Milliarden Euro und einen Überschuss von 11,7 Milliarden Euro. Im letzten vollen Jahr vor dem Diesel-Desaster waren es 10,8 Milliarden Euro.
Im vergangenen Jahr lieferte das Unternehmen 10,74 Millionen Fahrzeuge an Kunden in aller Welt, gut vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 2016 hatte der Umsatz der VW-Gruppe 217,3 Milliarden Euro betragen, unterm Strich standen 5,1 Milliarden Euro. Schwope sagte, die Dieselaffäre sei weitestgehend ausgestanden. Ohne Sondereffekte würde das Ebit seiner Einschätzungen nach 2017 bei 17,8 Milliarden Euro liegen. Für die Folgen des Abgasskandals hat VW bisher schon mehr als 25 Milliarden Euro an Kosten verbucht.
Dass es an sich ordentlich läuft, führt Analyst Michael Raab von Kepler Cheuvreux auf Kostensenkungen bei der Kernmarke VW zurück, aber auch auf neue Modelle bei vielen anderen wichtigen Marken. Auch dieses und das kommende Jahr sei VW damit gut gewappnet, sich besser zu entwickeln als die weltweite Autoproduktion. Zusätzlich gebe die Erholung der Märkte Brasilien und Russland weiteren Rückenwind.
Unter anderem spielen auch die Diskussionen um den Diesel sowohl im europäischen Ausland, aber insbesondere auch weltweit keine so große Rolle wie in Volkswagens Heimatmarkt Deutschland.
Trotz guter Vorzeichen rechnen Analysten mit einem vorsichtigen Ausblick. Im Vorjahr hatte Finanzchef Frank Witter zunächst 6 bis 7 Prozent Umsatzrendite im Konzern als Ziel ausgegeben, zuletzt galten vor Sondereinflüssen mehr als 7 Prozent als Richtlinie. Das sollte mit knapp 7,7 Prozent locker geklappt haben./men/tst/DP/zb
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