Mehrere Bündel US-Dollar.
Mittwoch, 19.12.2018 20:56 von | Aufrufe: 1850

ROUNDUP: US-Notenbank erhöht Leitzins und gibt sich etwas vorsichtiger

Mehrere Bündel US-Dollar. © Adam Gault / DigitalVision / Getty Images http://www.gettyimages.de

WASHINGTON(dpa-AFX) - Die amerikanische Notenbank Federal Reserve hat ihre Geldpolitik trotz scharfer Kritik von US-Präsident Donald Trump abermals gestrafft. Wie die Fed am Mittwoch in Washington mitteilte, steigt ihr Leitzins um weitere 0,25 Punkte auf 2,25 bis 2,5 Prozent. Analysten hatten diesen Schritt erwartet. Zugleich gibt sich die Fed jedoch etwas vorsichtiger, was die Wirtschaftsentwicklung angeht. Zudem signalisierte sie einen etwas moderateren Straffungskurs.

Für kommendes Jahr rechnet die Notenbank nur noch mit zwei Zinsanhebungen. Im September waren es noch drei gewesen. Im Jahr 2020 dürfte eine weitere Zinserhöhung folgen. Dies ergibt sich aus neuen Prognosen der Fed, die auf individuellen Einschätzungen der Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses FOMC basieren.

Auch für das Wirtschaftswachstum gibt sich die Fed etwas weniger zuversichtlich. Die Wachstumsprognose für dieses Jahr wurde leicht um 0,1 Punkte auf 3,0 Prozent reduziert. Im kommenden Jahr dürfte die weltgrößte Volkswirtschaft um 2,3 Prozent wachsen. Bisher hatte die Erwartung 2,5 Prozent betragen. Auch die Inflation wird für dieses und kommendes Jahr etwas schwächer erwartet.

In ihrer Erklärung zum Zinsentscheid spricht die Fed von einem starken Wirtschaftswachstum. Die wirtschaftlichen Risiken seien in etwa ausgewogen. Dennoch wolle man die globale Wirtschaft, die Entwicklungen an den Finanzmärkten und deren Einfluss auf den wirtschaftlichen Ausblick für die USA beobachten. Dies dürfte ein Hinweis auf die zuletzt eingetrübte globale Konjunktur und die schwachen Aktienmärkte sein.

Ihr zentrales Zinssignal schwächte die Notenbank etwas ab. Anstatt die Erwartung zu äußern, dass man mit graduellen Zinserhöhungen fortfahre, ist jetzt von "einigen graduellen Zinserhöhungen" die Rede. Außerdem reduzierte die Notenbank ihre Prognose für den sogenannten "neutralen Zins" von 3,0 auf 2,8 Prozent. Dieser Zins ist wichtig für die mittelfristige Geldpolitik, weil er das Zinsniveau kennzeichnet, das die Wirtschaft weder bremst noch anschiebt. Eine Reduzierung ist ein faktisches Signal für eine etwas vorsichtigere geldpolitische Haltung.

Mit ihrem jüngsten Zinsschritt hat die Fed ihre Geldpolitik das vierte Mal in diesem Jahr und das neunte Mal seit Beginn der aktuellen Anhebungsphase Ende 2015 gestrafft. Zuletzt wurde dieser Kurs von erheblicher Kritik durch US-Präsident Donald Trump begleitet. Fachleute sahen die Gefahr, dass die Glaubwürdigkeit der Fed beschädigt wird. Mit dem heutigen Zinsschritt und ihrem nur wenig veränderten Kurs dürfte die Fed solchen Befürchtungen etwas entgegengetreten sein./bgf/mis


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