Mehrere Bündel US-Dollar.
Montag, 04.11.2013 18:52 von | Aufrufe: 107

ROUNDUP: US-Hedgefonds büßt mit 1,8 Milliarden Dollar für Insiderhandel

Mehrere Bündel US-Dollar. © Adam Gault / DigitalVision / Getty Images http://www.gettyimages.de

NEW YORK (dpa-AFX) - Einer der prominentesten Hedgefonds der USA wird mit einer Rekordstrafe für Insiderhandel zur Rechenschaft gezogen. In einem Deal mit der Staatsanwaltschaft erklärte sich SAC Capital Advisors bereit, sich schuldig zu bekennen und insgesamt 1,8 Milliarden Dollar (Dollarkurs) (1,3 Mrd Euro) zu zahlen. Zudem darf die Firma nur noch eigenes Geld verwalten und nicht mehr das externer Klienten. Dies gab die Bundesstaatsanwaltschaft von Manhattan am Montag bekannt.

SAC Capital ist einer der erfolgreichsten Spieler der Branche, benannt nach den Initialen von Gründer und Chef Steven A. Cohen. Nach Angaben des "Wall Street Journal" verwaltete der Hedgefonds zu Jahresbeginn 15 Milliarden Dollar. Cohens eigenes Vermögen wurde im September vom US-Magazin "Forbes" auf 9,4 Milliarden Dollar geschätzt - damit rangiert er auf Rang 43 in der Liste der Superreichen in den Vereinigten Staaten.

Die Staatsanwaltschaft hatte im Sommer Anklage erhoben. Sie war überzeugt, dass SAC-Manager bei Spekulationen verbotenerweise Tipps von Informanten aus Unternehmen genutzt hatten - und das mehr als ein Jahrzehnt lang. Das ungesetzliche Verhalten sei "umfangreich, weit verbreitet und ohne Beispiel in der Hedgefonds-Industrie" gewesen, hieß es in der Anklage. "Zahlreiche Mitarbeiter" hätten dabei mitgemacht, angespornt von den Rahmenbedingungen im Unternehmen.

Insiderhandel ist verboten, weil er andere Anleger benachteiligt. Gerichte verurteilten in jüngerer Vergangenheit gleich mehrere Wall-Street-Größen zu Gefängnisstrafen, darunter den ehemaligen Goldman-Sachs-Verwaltungsrat Rajat Gupta und Hedgefonds-Manager Raj Rajaratnam. Die SEC erwirkte in parallel laufenden Zivilverfahren hohe Geldstrafen und Berufsverbote.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft von Manhattan sind auch die SAC-Mitarbeiter nicht vor einer Strafverfolgung geschützt. Cohen selbst wurde vorgeworfen, beim Insiderhandel weggeschaut zu haben.

Zwei SAC-Tochterfirmen hatten sich schon im März mit der Börsenaufsicht SEC geeinigt, 616 Millionen Dollar wegen Insidervorwürfen zu zahlen. Die Summe wird angerechnet, so dass der Hedgefonds jetzt noch rund 1,2 Milliarden Dollar schuldig ist. Dies wäre die höchste Strafe in einem Insiderfall in den USA. Ein Gericht muss dem Deal zwischen SAC und der Staatsanwaltschaft allerdings noch zustimmen./das/DP/kja


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Mehr Nachrichten kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News