MÜNCHEN (dpa-AFX) - Am einseitigen Geschlechterverhältnis in den Chefetagen der größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland ändert sich laut einer neuen Studie nur sehr langsam etwas. Bei gleichbleibender Geschwindigkeit werde es noch etwa 40 Jahre dauern, bis Spitzenpositionen gleichermaßen mit Frauen und Männern besetzt seien, heißt es in einer Analyse der Boston Consulting Group (BCG), die am Freitag vorgestellt wurde.
So lag im laufenden Jahr der durchschnittliche Frauenanteil in den Vorständen der 100 größten Unternehmen nach Börsenwert hierzulande lediglich bei 7 Prozent - nur ein Prozentpunkt mehr als im Vorjahr. Etwas besser sieht es in den Aufsichtsräten aus, wo immerhin im Schnitt rund 31 Prozent der Posten mit Frauen besetzt sind. Ähnliche Zahlen hatte bereits Ende September die Allbright-Stiftung vorgestellt.
In der neuen Untersuchung stellt die BCG ein Ranking auf, in dem sie sowohl die paritätische Besetzung von Führungspositionen als auch die dort bestehenden Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen berücksichtigt. Je höher der Wert, den ein Unternehmen erhält, umso geringer ist der jeweilige Unterschied zwischen den Geschlechtern.
Die meisten Punkte erhielt dabei die in Wiesbaden ansässige Aareal Bank. Der MDax
Wer gehofft hat, dass vor allem als jung geltende Online-Unternehmen einen Unterschied in der Frage machen, wurde enttäuscht: Den letzten Platz teilen sich der Online-Essenslieferdienst Delivery Hero
Während es bei der Besetzung von Spitzenposten mit Frauen nur langsam vorangeht, betonen die Berater Fortschritte bei der unterschiedlichen Bezahlung zwischen den Geschlechtern. Nimmt man Vorstände und Aufsichtsräte der untersuchten Firmen zusammen, klaffte dort eine durchschnittliche Vergütungslücke von 20 Prozent zwischen Männern und Frauen, die in den allermeisten Fällen zum Nachteil der Frauen ausfiel. Das waren 5 Prozentpunkte weniger als noch im Jahr davor.
Hier gebe es eine deutliche Verbesserung, die teilweise auch auf die längere Amtsdauer von Frauen zurückzuführen sei sowie darauf, dass inzwischen trotz allem mehr Frauen wichtige Positionen inne hätten./maa/DP/stk
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