Eine Frau arbeitet an einer Statistik (Symbolbild).
Mittwoch, 05.10.2016 15:42 von | Aufrufe: 300

ROUNDUP/Studie: Konstantes Rentenniveau kostet Arbeitnehmer hunderte Euro

Eine Frau arbeitet an einer Statistik (Symbolbild). pixabay.com

BERLIN (dpa-AFX) - Ein konstantes Rentenniveau würde Arbeitnehmer nach einer neuen Studie in wenigen Jahren mit zusätzlichen Rentenbeiträgen im dreistelligen Bereich belasten. So würde sich das Nettoeinkommen eines Singles ohne Kinder im Jahr 2025 dann um 138 Euro pro Jahr verringern, wie die Erhebung des arbeitgebernahen Forschungsinstituts IW Köln zeigt, die der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Berlin vorlag. Eine vierköpfige Familie mit zwei zum Durchschnittseinkommen Beschäftigten hätte sogar 280 Euro weniger im Jahr übrig. Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) hatte die IW-Studie in Auftrag gegeben.

Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) will eine "Haltelinie" beim Rentenniveau einziehen. Sie räumte in der ARD am Dienstagabend ein: "Wenn wir uns darauf verständigen, dass das Rentenniveau stabilisiert werden wird, dann müssen wir auch ehrlich sein: Es wird mehr kosten." Nahles will im November ein Rentenkonzept mit einer konkreten Mindesthöhe des Absicherungsniveaus vorlegen, also des Verhältnisses der Rente nach 45 Beitragsjahren zum Durchschnittslohn.

Laut dem jüngsten Rentenversicherungsbericht soll der Beitragssatz bis 2020 bei 18,7 Prozent konstant bleiben, über 20,4 Prozent im Jahr 2025 soll er bis auf 21,5 Prozent im Jahr 2029 steigen. Wenn aber das Rentenniveau stabil bleibt, würde der Beitragssatz laut IW auf 21,5 Prozent im Jahr 2025 und bis 2030 auf 23,5 Prozent steigen.

Würde das Rentenniveau auf 50 Prozent angehoben, wären die Belastungen laut IW noch höher. Eine vierköpfige Familie würde dies zusätzlich mit etwa 980 Euro im Jahr 2030 belasten. Ein kinderloser Single müsste jährlich rund 480 Euro mehr in die Rentenkasse zahlen, als es bei der derzeitigen Gesetzeslage nötig wäre.

INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr sagte der dpa: "Auch eine sogenannte Haltelinie unterhalb des derzeitigen Rentenniveaus würde die Beitragszahler in zwanzig Jahren zweistellige Milliardensummen kosten." Tatsächlich von Altersarmut Betroffene hätten von einer Anhebung nichts. Verlässliche "Haltelinien" sichere man nicht mit Gesetzen, sondern mit guter Arbeitsmarktpolitik und durch eine schrittweise Anhebung des Rentenalters./bw/DP/stw


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