DARMSTADT (dpa-AFX) - Die Software AG
Brahmawar hat die Darmstädter seit seinem Amtsantritt im August 2018 umgekrempelt. Der von IBM (IBM Aktie)
Die operative Marge wird mit den neuen Maßnahmen im gerade begonnenen Jahr nun spürbar sinken. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) dürfte 2020 nur noch zwischen 20 und 22 Prozent vom Umsatz erreichen, hieß es. Analysten hatten rund 26 Prozent auf dem Zettel, vergangenes Jahr hatte der Softwarehersteller noch 29,2 Prozent erreicht.
Die Aktie rutschte kurz nach dem Handelsstart 11,62 Prozent auf 29,13 Euro ab, was mit Abstand den letzten Platz im Index der mittelgroßen Werte MDax bedeutete. Händler merkten an, die Margenprognose sei deutlich schwächer ausgefallen als ohnehin befürchtet. Die Entwicklung im Zukunftsfeld mit Cloud- und Maschinensoftware sei "schockierend". Seit dem vergangenen Sommer hatte das Papier Auftrieb erhalten, von unter 23 Euro im August kletterte der Kurs im Januar bis auf über 34 Euro. Vom Hoch im Januar 2018 bei 49,80 Euro ist die Aktie aber nach wie vor weit entfernt.
Ursprünglich hatte Brahmawar in Aussicht gestellt, dass der Schwenk hin zum Erlösmodell mit Abonnements und weiteren Maßnahmen die Marge 2020 um rund 2 Prozent schmälern würde. Das seit rund einem Jahr laufende Umbauprogramm bestärkt den Manager jedoch, die Anstrengungen auszuweiten. "Die Erfahrungen, die wir 2019 gemacht haben, helfen uns, neue Investitionen so einzusetzen, dass sie unser Wachstum unterstützen und sicherstellen, dass wir aus den Chancen, die vor uns liegen, das Beste machen", sagte Brahmawar.
Die zusätzlichen Investitionen sollen in der mittleren Frist ein stärkeres Wachstum liefern, das Digitalgeschäft mit Software zur Integration verschiedener IT-Systeme soll im Schnitt jährlich um 15 statt um bisher angepeilte gut 10 Prozent wachsen. Insgesamt dürfte der Konzernumsatz demnach 2023 den Wert von einer Milliarde Euro knacken, das wären gut 12 Prozent mehr als 2019 mit 890,6 Millionen Euro Erlös.
Aber auch auf mittlere Sicht müssen Anleger mit weniger Profitabilität rechnen, die operative Marge dürfte sich nur zwischen 25 und 30 Prozent bewegen statt bei über 30 Prozent.
In diesem Jahr peilt das Unternehmen im Auftragseingang der Digitalsparte bei den herkömmlichen Produkten ein Plus von 10 bis 15 Prozent gegenüber Vorjahr an, bei den zukunftsträchtigeren Geschäften mit der Cloud und der Vernetzung von Maschinen (IoT) einen Anstieg von 40 bis 60 Prozent.
Zum Jahresabschluss offenbarte das Unternehmen in diesem Wachstumsfeld auch alte Schwächen. Weil sich ein größerer Vertragsabschluss ins neue Jahr verzögerte, verfehlte der MDax
Insgesamt kletterte der Konzernumsatz im vergangenen Jahr um 3 Prozent auf 890,6 Millionen Euro, wobei maßgeblich auch Währungseffekte halfen. Die Digitalsparte ohne Cloud- und Maschinensoftware musste dabei einen Umsatzrückgang verkraften, die Datenbanksoftware legte einmal mehr zu. Das operative Konzernergebnis ging um 5 Prozent auf 260,3 Millionen Euro zurück. Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn um 6 Prozent auf 155,3 Millionen Euro. Mit den Werten schnitt das Unternehmen auf Konzernebene wie von Analysten erwartet ab./men/eas/mis
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.