Steigende Temperaturen (Symbolbild).
Donnerstag, 14.11.2013 10:09 von | Aufrufe: 180

ROUNDUP/Schwacher Sommer, harter Winter: Air Berlin begräbt Gewinnziel

Steigende Temperaturen (Symbolbild). © batuhan toker / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

BERLIN (dpa-AFX) - Nach einer schwachen Sommersaison begräbt Air Berlin die letzten Gewinnhoffnungen für das laufende Jahr. Die erhoffte "schwarze Null" vor Zinsen und Steuern sei nicht mehr zu erreichen, räumte Vorstandschef Wolfgang Prock-Schauer in dem am Donnerstag veröffentlichten Quartalsbericht ein. Auch im Winter erwartet er einen harten Preiskampf in der Branche. Jetzt sucht der Lufthansa-Konkurrent erneut nach Sondererlösen, um wenigstens den Jahresverlust einigermaßen in Grenzen zu halten. Ende 2012 hatte Air Berlin dazu sein Vielfliegerprogramm an den arabischen Partner Etihad verscherbelt.

Die Air-Berlin-Aktie reagierte unentschieden auf die Nachrichten. Im frühen Handel rutschte der Kurs um 1,69 Prozent auf 1,741 Euro ab.

"Auch wenn das dritte Quartal ordentlich gelaufen ist, konnten wir unsere Ergebnisziele nicht erreichen", räumte Prock-Schauer bei der Bekanntgabe der Eckdaten am Mittwochabend ein. Air Berlin werde die Markterwartungen in diesem Jahr "nur durch Einmaleffekte und sonstige betriebliche Erträge annähernd erreichen können". Analysten gehen dabei von einem Verlust in zweistelliger Millionenhöhe aus.

Im dritten Quartal flog Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft einen Umsatz von 1,35 Milliarden Euro ein. Das sind 3,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, nachdem das Unternehmen die Flotte verkleinert und verlustbringende Strecken gestrichen hatte. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) stieg um 14 Prozent auf 116 Millionen Euro. Der Überschuss ging um vier Prozent auf 101 Millionen Euro zurück. Die Sommersaison ist für Fluggesellschaften die wichtigste Zeit im Jahr. Dann verdienen sie gewöhnlich das meiste Geld, während das Winterhalbjahr meist rote Zahlen bringt.

Air Berlin jedoch ist selbst nach den Gewinnen der Hauptsaison noch ohne Eigenkapital unterwegs: Es lag Ende September bei minus sechs Millionen Euro. Die Gesellschaft betont, dass sie immer noch genügend Geld zur Verfügung hat, um ihr Geschäft zu bestreiten: Am Ende des Quartals lagen flüssige Mittel in Höhe von 312 Millionen Euro bereit, fast anderthalb Mal so viel wie ein Jahr zuvor. Allerdings stiegen auch die Schulden um gut 40 Millionen auf 812 Millionen Euro.

Air Berlin hat bereits das zweite Sanierungsprogramm aufgelegt, um nach mehreren Verlustjahren wieder in die Gewinnzone zu kommen. Mit rund 900 Arbeitsplätzen soll rund jeder zehnte Job wegfallen. Ende September gab es bei dem Unternehmen bereits 562 Vollzeitstellen weniger als ein Jahr zuvor. Außerdem wurde die Zahl der Standorte an Flughäfen von 15 auf 10 zusammengestrichen.

Wie 2012 will der Vorstand das Jahresergebnis mit Sondererlösen aufbessern. Genauere Angaben machte das Management zunächst nicht. Air Berlin arbeite derzeit daran, hieß es. Im vergangenen Jahr hatte der Verkauf des Vielfliegerprogramms an Etihad dem Unternehmen überraschend einen Jahresgewinn beschert. Zwischenzeitlich sollte der Verkauf von Flugzeugen zusätzliches Geld in die Kasse spülen./stw/mmb/fbr


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