BASEL (dpa-AFX) - Roche bleibt auf Kurs: Die große Nachfrage nach seinen Krebsmitteln haben dem Schweizer Pharmakonzern im dritten Quartal zu einem Umsatzplus verholfen. "Wir haben das positive Momentum, das wir bisher gesehen haben, klar beibehalten", sagte Roche-Chef Severin Schwan am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. Die Prognose für das laufende Jahr bekräftigten die Schweizer. Den neu aufgeflammten Gerüchten um ein Zusammengehen mit dem heimischen Konkurrenten Novartis trat Schwan klar entgegen.
"Unsere Position gegenüber Novartis hat sich nicht verändert", sagte er. "Die Familienaktionäre wollen Roche unabhängig sehen." Die Spekulationen waren jüngst wieder aufgekommen, nachdem sich Schwan selbst und ein Novartis-Verwaltungsratsmitglied in Interviews dazu geäußert hatten. Diese Gedankenspiele hatte es Anfang des Jahrtausends schon einmal gegeben. Damals hatte sich Novartis bereits knapp ein Drittel der Roche-Aktien gesichert und hält diesen Anteil seitdem, der unterhalb der Sperrminorität liegt.
Die Erlöse stiegen im dritten Quartal um 2,7 Prozent auf 11,57 Milliarden Schweizer Franken. Damit übertraf der weltweit führende Hersteller von Krebs-Medikamenten die Erwartungen des Marktes leicht. Vor allem in den USA und den Schwellenländern wie China legten die Schweizer kräftig zu. Die Nachfrage sei in beiden Geschäftssparten, Pharma und Diagnostics, stark geblieben, sagte Konzernchef Schwan. Die Pharma-Sparte steht für rund 80 Prozent des Umsatzes.
An der Börse stießen die Umsatzzahlen der Schweizer auf ein leicht positives Echo: Roche-Titel legten um 0,08 Prozent auf 245,80 Schweizer Franken zu und bewegten sich damit im Mittelfeld des Leitindex SMI. Analysten bewerteten die Umsatzentwicklung als "stark" oder zumindest "solide".
In den drei Monaten Juli bis Oktober erwiesen sich die Krebsmedikamente des Unternehmens abermals als Verkaufsschlager. Für die umsatzstärksten Präparate des Konzerns, Mabthera und Herceptin, die beide vor dem Ablauf ihrer Patente stehen, rechnet Schwan nach früheren Aussagen vor dem Jahr 2016 nicht mit Nachahmerprodukten. Zum Wachstum trugen auch höhere Verkäufe des Arthritis-Mittels Actemra/RoActemra sowie des Grippemittels Tamiflu bei.
Für das laufende Jahr rechnet Roche währungsbereinigt mit einem Umsatzzuwachs im Rahmen des Vorjahres (2012: +4 Prozent). Der Kerngewinn je Aktie soll noch stärker zulegen. Bei dieser Kennziffer rechnen die Schweizer Sonderposten wie Restrukturierungsbelastungen oder Abschreibungen und Wertminderungen heraus. Roche gehe zudem davon aus, die Dividende auch für das Jahr 2013 zu erhöhen./stk/mmb/kja
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