Logo des deutschen Medienunternehmens ProSiebenSat.1 Media SE auf einem Bürogebäude
Donnerstag, 09.05.2019 11:04 von | Aufrufe: 482

ROUNDUP: ProSiebenSat.1 profitiert von Serienproduktionen und Partnervermittlung

Logo des deutschen Medienunternehmens ProSiebenSat.1 Media SE auf einem Bürogebäude ©iStock

UNTERFÖHRING (dpa-AFX) - Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 ist dank Auftragsproduktionen und guter Geschäfte seiner Online-Sparte im ersten Quartal gewachsen. Dazu trug maßgeblich die eigene Produktionsfirma Red Arrow Studios bei, die Krimi- und Dramaserien etwa für Amazon (Amazon Aktie) und das ZDF produziert. Auch das Geschäft mit Onlineplattformen verlief positiv, besonders gut entwickelten sich die Dating-Portale wie Parship. Die TV-Werbeeinnahmen gingen hingegen zurück. Für das zweite und dritte Quartal kündigte das Unternehmen wegen zusätzlicher Investitionen einen "deutlichen Ergebnisrückgang" an.

Von Januar bis März stiegen die Erlöse um vier Prozent auf 913 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in Unterföhring bei München mitteilte. Dazu steuerte die Produktionsfirma Red Arrow Studios einen Umsatzanstieg von 38 Prozent bei. Sie produziert zum Beispiel die Drama-Serie "Vienna Blood" für die Fernsehsender ORF und ZDF sowie die Krimi-Serie "Bosch" für Amazon. Unternehmenschef Max Conze verwies auch auf das digitale Produktionsstudio Studio71, das Inhalte für Social Media Plattformen entwirft, etwa für Youtube, den Nachrichtendienst Snapchat und das Fotoportal Instagram.

Ein weiterer Wachstumstreiber sind die Onlineplattformen unter dem Dach der Nucom Group. Die Erlöse stiegen in dieser Sparte um 25 Prozent. Dazu gehören unter anderen die Partnervermittlung Parship, das Vergleichsportal Verivox, die Erlebnisgutscheine von Jochen Schweizer und der Parfümversand Flaconi. Positiv wirkte sich dabei die Berücksichtigung der im Oktober 2018 gekauften US-Partnerbörse Eharmony aus.

Die Werbeeinnahmen aus dem klassischen Fernsehgeschäft fielen hingegen um vier Prozent. Conze schätzt die Entwicklung in Bezug auf die vergangen Quartale aber optimistisch ein. Nach einem Rückgang um acht Prozent im vierten Quartal 2018 habe sich der Rückgang auf ein Minus von vier Prozent im ersten Quartal 2019 halbiert. Im Monat April sanken die TV-Werbeerlöse nur noch um zwei Prozent. Außerdem seien die Werbeumsätze auf digitalen Werbeplattformen, wie 7TV und HbbTV, um 14 Prozent gestiegen.

Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) ging um fünf Prozent auf 190 Millionen Euro zurück. Dies hatte ProSiebenSat.1 bereits erwartet. Hier wirkte sich eine deutlich geringere Belastung durch Sondereffekte als im Vorjahresquartal aus, was damals unter anderem an Umbaumaßnahmen im Unterhaltungssegment lag. Der bereinigte Nettogewinn stieg leicht um 1 Prozent auf 94 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb für die Aktionäre mit 122 Millionen Euro viereinhalbmal mehr übrig als im Vorjahresquartal.

Der Medienkonzern will weiter in Wachstum investieren und seine neue kostenlose Streaming-Plattform Joyn - zuvor 7TV - ausbauen. Conze will zum Start im Juni auch die ARD-Senderfamilie mit an Bord holen. Es gebe derzeit "sehr sehr produktive Gespräche", wie der Konzernchef betonte. Auch mit dem Konkurrenten RTL habe er gesprochen, jedoch sei der Sender auf seine eigenen Streaming-Aktivitäten fokussiert. Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres wolle man das Thema aber nochmals aufgreifen.

Die Luxemburger Senderfamilie will mit seinem Angebot TVNow ähnlich wie ProSiebenSat.1 vom Trend zu Onlinevideo- und Serienplattformen wie Netflix (Netflix Aktie) profitieren. Zu dem neuen RTL-Chef Thomas Rabe habe er "hervorragende persönliche Beziehungen", sagte Conze. Für Joyn soll es ab etwa Herbst auch ein werbefreies Abo-Modell geben, auf dem mehr Inhalte abgerufen werden können. Sein Ziel für Joyn sei, in den ersten zwei Jahren zehn Millionen Nutzer zu erreichen.

Das Unternehmen bestätigte seine Ziele für das Gesamtjahr: Für 2019 strebt es einen Anstieg des Umsatzes im mittleren einstelligen Prozentbereich sowie eine bereinigte Ebitda-Marge zwischen 22 und 25 Prozent für die Gruppe an. In den kommenden zwei Quartalen sollen sich aber zunächst die Investitionen im Unterhaltungsbereich negativ auswirken. 2019 sei "ein Jahr der Investitionen", daher rechnet ProSiebenSat.1 im zweiten und dritten Quartal mit einem deutlichen Ergebnisrückgang.

An der Börse reagierten die Anleger positiv. Der Kurs der Aktie zog in der Spitze um fast fünf Prozent an. Zuletzt lag das Papier in einem schwachen Markfumfeld noch ein Prozent im Plus. Damit gehörten die ProSiebenSat.1-Anteile am Donnerstag zu den stärksten Titeln im MDax - über die vergangenen zwölf Monate gesehen gehörte die bis März 2018 noch im Dax notierte Aktie mit einem Kursverlust von rund 50 Prozent zu den größten Verlierern unter den deutschen Standardwerten./elm/zb/mis


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