FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Bundesregierung soll nach Auffassung der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mehr für den Luftverkehr und die dort beschäftigten Arbeitnehmer tun. Es gelte unter anderem, atypische Beschäftigungsmodelle auf europäischer Ebene zu unterbinden, erklärte VC-Präsident Ilja Schulz am Mittwoch beim Deutschen Verkehrspilotentag in Frankfurt. "Jeder Tag, den Ryanair
Die Politik müsse die Interessen der Unternehmen und der Beschäftigten besser ausgleichen, sagte Schulz der Deutschen Presse-Agentur. Wachstum dürfe nicht mehr allein auf Kosten der Belegschaft und des Sozialkonsens stattfinden. Auch innerhalb des Lufthansa (Lufthansa Aktie)
In der Luftverkehrspolitik müsse Deutschland nationale Alleingänge wie die Luftverkehrssteuer beenden, erklärte Schulz. Die Vorhaben der Bundesregierung im Luftverkehr reichten keinesfalls aus. "Die wissen genau, was sie tun müssten, tun es aber einfach nicht." Dies gelte auch für die Infrastrukturplanungen oder den von der Europäischen Union weiterhin im Alleingang betriebenen Emissionshandel.
Das Cockpitpersonal trägt aber auch spezielle gesundheitliche Risiken, wie Experten verdeutlichten. So sind Piloten auf einer üblichen Reiseflughöhe von 9000 Metern einer etwa doppelt so starken Sonneneinstrahlung ausgesetzt wie am Boden, erläuterte die Medizinerin Christine Hecker von der Technischen Universität München. Piloten gehörten demnach wie Landwirte oder Bergführer zu einer Hochrisikogruppe für den "weißen Hautkrebs" und sollten daher an einem freiwilligen Screening-Programm teilnehmen.
Die gesundheitlichen Folgen der gelegentlich auftretenden Geruchsereignisse in den Flugzeugen müssen nach Auffassung des Experten Jörg Hedtmann von der Berufsgenossenschaft Verkehr noch weiter erforscht werden. Bislang gebe es keine schlüssigen Beweise, dass die in der Kabinenluft auftretenden Stoffe zu langfristigen gesundheitlichen Schäden führen oder sogar eine Berufskrankheit begründen könnten./ceb/DP/tos
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