Anzeigetafeln an einem Flughafen (Symbolbild).
Sonntag, 23.10.2016 15:50 von | Aufrufe: 204

ROUNDUP: Noch keine Entscheidung über Käufer des Flughafens Hahn

Anzeigetafeln an einem Flughafen (Symbolbild). pixabay.com

HAHN (dpa-AFX) - Der Countdown für konkrete Angebote für Bieter des Flughafens Hahn läuft, ein Käufer steht aber bisher noch nicht fest. Es sei zu früh, um mit Klarheit zu sagen, wer Favorit sein könne, hieß es am Sonntag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur.

Die ADC GmbH mit dem chinesischen Partner HNA, die Triwo AG aus Trier und eine Gruppe um den chinesischen Investor Jonathan Pang sind demnach weiter im Rennen. Die Mainzer "Allgemeine Zeitung" schrieb am Samstag, diese drei Interessenten gelten in Branchenkreisen als ernstzunehmende Bieter. Der verschuldete Flughafen gehört vorrangig dem Land Rheinland-Pfalz, zum kleineren Teil Hessen.

Nach dem gescheiterten ersten Anlauf für den Verkauf des Hunsrück-Airports läuft an diesem Freitag (28. Oktober) die Frist für konkrete Angebote der zweiten Runde ab.

Pang hatte 2007 den defizitären Flughafen Parchim in Mecklenburg-Vorpommern gekauft und will ihn zu einer Drehscheibe für Fracht und Passagiere zwischen China, Europa und Afrika machen. Die Triwo erwarb 2014 den Airport Zweibrücken, sie will einen Gewerbepark errichten. Das federführende rheinland-pfälzische Innenministerium hatte zuletzt von 13 Interessenten gesprochen, die "Allgemeine Zeitung" schrieb nun von zwölf.

Der rheinland-pfälzische Innenstaatssekretär Randolf Stich (SPD) ließ offen, wann ein Bieter feststehen wird. "Nach dem Fristablauf am kommenden Freitag werden (die Beraterfirmen) KPMG und Warth & Klein Grant Thornton zunächst die eingegangenen Angebote auf Vollständigkeit prüfen", teilte er der Deutschen Presse-Agentur mit. Dabei werde auch festgestellt, ob die geforderte Sicherheitsleistung von 250 000 Euro eingegangen sei.

Der Verkauf an die Shanghai Yiqian Trading war im Juli geplatzt, weil das chinesische Unternehmen mit einer Teilzahlung für Grundstücke im Verzug war und laut Ministerium einen gefälschten Bankbeleg vorgelegt hatte. KPMG hatte für den Verkauf grünes Licht gegeben. Die Beratergesellschaft warf Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) später vor, sie habe auf die Gesellschaft Zeitdruck ausgeübt und sich über Bedenken hinweggesetzt. Dreyer hatte Fehler eingeräumt, aber den Vorwurf zurückgewiesen, persönlich Zeitdruck ausgeübt zu haben. Sie überstand im Juli ein Misstrauensvotum der CDU-Opposition.

Der Flughafen ist hoch verschuldet. Er verbuchte im vergangenen Jahr ein Defizit von 17,4 Millionen Euro. In diesem Jahr erwarten Branchenkenner einen Fehlbetrag in ähnlicher Höhe. Ein Investor soll nach dem Willen der rot-gelb-grünen Landesregierung den Flugbetrieb möglichst fortführen. Falls das Geld knapp werden sollte, steht ein staatliches Darlehen in Höhe von 34 Millionen Euro bereit./vr/chs/DP/tos


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Mehr Nachrichten kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News