BASEL (dpa-AFX) - Knapp eineinhalb Jahre ist Novartis
An der Börse wurde das entsprechend honoriert - die Aktie erreichte im frühen Handel ein neues Hoch bei 92,05 Franken. Analystin Laura Sutcliffe von der Schweizer Bank UBS verwies in einem ersten Kommentar darauf, dass sich nicht nur der Konzern insgesamt, sondern auch die Generika-Sparte Sandoz besser geschlagen habe als gedacht.
Für 2019 erwartet das Novartis-Management nun ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich - hier war bislang ein prozentuales Plus im mittleren einstelligen Bereich angepeilt. Das operative Kernergebnis soll ebenfalls währungsbereinigt im niedrigen bis mittleren zweistelligen Prozentbereich wachsen. Bisher rechnete das Management mit einem Zuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich. Bereits zum Jahresstart hatte der Konzern seine Gewinnschätzungen angehoben.
Novartis-Chef Narasimhan sprach nun von einer "außergewöhnlichen Entwicklung" im zweiten Quartal. So kletterten die Erlöse um 4 Prozent auf 11,76 Milliarden US-Dollar, bereinigt um Wechselkurseffekte betrug das Plus acht Prozent. Aus den Zahlen ist die inzwischen abgespaltene Augenheilsparte Alcon
Der operative Kerngewinn, aus dem Sondereffekte herausgerechnet sind, kletterte um 14 Prozent auf 3,65 Milliarden Dollar. Analysten hatten für beide Kennziffern mit weniger gerechnet. Unter dem Strich ging zwar der Gewinn von 7,73 Milliarden Dollar (Dollarkurs) im Vorjahr auf rund 2,11 Milliarden Dollar zurück. Allerdings hatte Novartis 2018 einen außerordentlichen Gewinn von 5,7 Milliarden Dollar durch den Verkauf seiner Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen mit GlaxoSmithKline (GlaxoSmithKline Aktie)
Der Novartis-Aktienkurs hat seit Jahresbeginn rund ein Viertel an Wert zugelegt. Im Schweizer Leitindex SMI gehört das Papier damit zu den fünf größten Gewinnern. Die starke Entwicklung an der Börse ist nicht zuletzt auch ein Verdienst des gebürtigen US-Amerikaners Narasimhan, der seit seinem Amtsantritt im vergangenen Februar den Konzern radikal umgekrempelt hat.
Die Schweizer stiegen aus dem Gemeinschaftsunternehmen für rezeptfreie Medikamente aus, das sie mit dem britischen Partner GlaxoSmithKline betrieben. In diesem Frühjahr wurde die Augenheilsparte Alcon über einen Börsengang abgespalten, die für Jahre wegen dürftiger Umsätze kein Quell für Freude war. Und zudem soll die Generika-Sparte Sandoz entrümpelt und Unternehmensteile verkauft werden - für die bereits besiegelte Veräußerung seiner Dermatologie-Generika an die indische Aurobindo etwa rechnet Novartis mit einem Abschluss bis Jahresende.
Narasimhan fokussiert den Konzern damit ganz und gar auf innovative Medikamente. Und das gelingt Novartis derzeit nicht schlecht: So hatten die Schweizer erst vor wenigen Monaten die US-Zulassungsbehörde FDA von ihrer Gentherapie Zolgensma überzeugt. Das Mittel gegen erbliche Muskelschwäche ist mit Kosten von mehr als zwei Millionen Dollar pro Dosis derzeit das teuerste Medikament weltweit. Auch das erst im Mai in den USA zugelassene Krebsmedikament Piqray gehört zu den neuen Hoffnungsträgern.
Das Mittel Cosentyx, das seit wenigen Jahren auf dem Markt ist, ist unterdessen auf gutem Weg, das neue Top-Produkt der Schweizer zu werden. Im zweiten Quartal setzte der Konzern mit dem Medikament 858 Millionen Dollar um, gerechnet zu konstanten Wechselkursen ein Plus von 25 Prozent. Mit Entresto spielte Novartis Erlöse in Höhe von 421 Millionen Dollar ein, dies waren sogar 81 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.
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Die Generika-Tochter Sandoz hat unterdessen zwar weiter mit dem Preiswettbewerb auf dem generell schwierigen US-Markt zu kämpfen, konnte dies aber zuletzt mit Einnahmen in anderen Regionen wettmachen: Hier stiegen die Quartalsumsätze zu konstanten Wechselkursen um drei Prozent, sodass Novartis auch für die Sparte nun mit Blick auf das Gesamtjahr optimistischer wird.
Sie soll nun mindestens stabile Umsätze erwirtschaften oder sogar im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen. Sandoz konnte zuletzt sein Geschäft vor allem mit Nachahmern großer Kassenschlager ankurbeln wie etwa dem Schuppenflechtemittel Humira von Abbvie
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