Euro-Zeichen vor dem Gebäude der EZB.
Dienstag, 07.02.2023 13:03 von | Aufrufe: 426

ROUNDUP: Mindestens 650 Euro - Bahngewerkschaft EVG übertrifft Verdi-Forderung

Euro-Zeichen vor dem Gebäude der EZB. © instamatics / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

FULDA (dpa-AFX) - Mit einer Forderung nach mindestens 650 Euro mehr Lohn im Monat zieht die Gewerkschaft EVG in die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn und Dutzenden weiteren Bahnbetrieben. Die Tarifkommissionen der Gewerkschaft beschlossen am Dienstag in Fulda den Mindestbetrag, um die unteren Gehälter überproportional anzuheben. Bei den höheren Entgelten soll nach Informationen aus Gewerkschaftskreisen eine Steigerung um 12 Prozent durchgesetzt werden. Für die Nachwuchskräfte werden 325 Euro gefordert.

Verhandlungsführerin Cosima Ingenschay argumentierte mit den Verbraucherpreisen. "Angesichts enorm gestiegener Energie- und Lebenshaltungskosten muss die Lohnerhöhung deutlich ausfallen. Das haben unsere Mitglieder immer wieder sehr eindrücklich erklärt", teilte sie nach den Sitzungen der Kommissionen aus rund 50 Bahnbetrieben mit.

Höhere Löhne seien auch entscheidend, um neues Personal zu gewinnen und den Betrieb aufrechtzuerhalten. "Die Fluktuation ist erschreckend. Das hat auch etwas mit der Bezahlung zu tun", sagte Tarifvorstand Kristian Loroch. "Wenn es nicht gelingt, schnellstmöglich eine Vielzahl an neuen Beschäftigten zu gewinnen, werden in Zukunft noch mehr Züge ausfallen."

Die EVG fordert von den Unternehmen bereits für die erste Runde ein Angebot. Andernfalls könne es früh Warnstreikaktionen geben. "Eine Verhandlungsrunde dauert ja relativ lange", betonte Ingenschay. "Deshalb haben wir definitiv keine Zeit für Tariffolklore und wollen direkt zu Beginn, bei den Auftakttarifverhandlungen, ein Angebot sehen."

Mit ihren Vorstellungen liegt die EVG oberhalb der Forderung, die Verdi für den öffentlichen Dienst beim Bund und den Kommunen erhebt. Hier stehen 10,5 Prozent, mindestens aber 500 Euro auf dem Zettel. Die beiden Gewerkschaften wollen ihre Aktionen abstimmen. EVG-Chef Martin Burkert hat ein "sehr hitziges Frühjahr" in Aussicht gestellt.

Die EVG verhandelt von Ende Februar an mit der Deutschen Bahn und 50 weiteren Verkehrsunternehmen über neue Tarifverträge. Zu den Beratungen kamen mehr als 300 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter nach Fulda. Die DGB-Gewerkschaft EVG ist die größere Bahngewerkschaft. Die Lokführergewerkschaft GDL verhandelt für ihre Leute erst im Oktober./ceb/DP/men


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