Die Gemüseabteilung eines Supermarktes. (Symbolfoto)
Donnerstag, 13.12.2018 10:27 von | Aufrufe: 1190

ROUNDUP: Metro erwartet weitere Belastungen in Russland - Aktie sackt ab

Die Gemüseabteilung eines Supermarktes. (Symbolfoto) pixabay.com

DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Handelskonzern Metro wird auch im neuen Geschäftsjahr operativ kleinere Sprünge machen. Wegen der andauernden Transformation des schwierigen Geschäfts in Russland sowie der Kosten für die Digitalisierung dürfte das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Geschäftsjahr 2018/2019 um etwa 2 bis 6 Prozent zurückgehen, teilte der MDax-Konzern am Donnerstag in Düsseldorf mit. Beiträge aus Immobiliengeschäften sind bei der Prognose ausgeklammert. Die Metro-Aktie büßte knapp 12 Prozent an Wert ein.

Bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr 2017/2018 (bis Ende September) hatte der Konzern mit einem bereinigten Ebitda im fortgeführten Geschäft von 1,24 Milliarden Euro etwa zwei Prozent weniger verdient als im Vorjahr. Die Supermarkt-Tochter Real, die Metro im September zum Verkauf ins Schaufenster gestellt hatte, wird bei den Zahlen inzwischen herausgerechnet.

Der Verkaufsprozess für Real schreite wie geplant voran, hieß es. Wenn möglich, will der Konzern die Kette mit ihren 279 Märkten im kommenden Jahr veräußern. Laut dem "Handelsblatt" soll es rund ein halbes Dutzend Interessenten geben. Mit der Trennung von Real könnte sich Metro eines Bremsklotzes entledigen, denn die Tochter schwächelt seit Jahren angesichts des harten Wettbewerbs im deutschen Lebensmittelhandel.

Ärger hat sich der Konzern zudem mit der Gewerkschaft Verdi eingehandelt, die eine Rückkehr von Real in den Flächentarifvertrag fordert. Real verbuchte im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von 2,3 Prozent auf 7,1 Milliarden Euro. Das Ebitda ging ohne Ergebnisanteile aus Immobilienverkäufen von 154 auf 143 Millionen Euro zurück.

Der Metro-Konzern will sich künftig ganz auf den Großhandel konzentrieren, der vor allem in Osteuropa und Asien wächst. Kernzielgruppe sind Hotels, Restaurants und Caterer sowie unabhängige Händler. Voran kommt die Metro vor allem im Belieferungsgeschäft, das inzwischen 18 Prozent zum Umsatz im Großhandel beiträgt. Problematisch bleibt es aber in Russland. In dem ohnehin schwierigen Markt hatte sich Metro mit einer verfehlten Preispolitik schwere Patzer geleistet und musste unter anderem deswegen im Frühjahr die Prognose für das Gesamtjahr senken. Seitdem feilt man im Konzern an einer neuen Strategie.

Der Umsatz der Metro sank im vergangenen Geschäftsjahr im fortgeführten Geschäft um 1,4 Prozent auf 29,5 Milliarden Euro. Währungsbereinigt legte er um 1,5 Prozent zu. In dem seit Oktober laufenden Geschäftsjahr 2018/2019 sollen die Erlöse auf dieser Basis um 1 bis 3 Prozent wachsen.

Der auf die Anteilseigner entfallende Gewinn stieg im abgelaufenen Jahr konzernweit um sechs Prozent auf 344 Millionen Euro. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 70 Cent je Aktie erhalten.

Metros Großaktionär Haniel hatte im Sommer angekündigt, seinen Metro-Anteil von 22,5 Prozent in mehreren Schritten zu verkaufen. Auch der Elektronikhändler Ceconomy will ein Paket über 9 Prozent der Metro-Aktien loswerden. Käufer ist in beiden Fällen der tschechische Geschäftsmann Daniel Kretinsky. Zusammen mit seinem Geschäftspartner Patrik Tkac hatte Kretinsky jeweils zunächst eine erste Tranche gekauft - mit der Option, später auch die restlichen Anteile zu übernehmen. Passiert das, käme er auf über 30 Prozent der Metro-Aktien, was ein Übernahmeangebot an alle Aktionäre zur Folge haben könnte./she/stw/jha/


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