Sitz der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in Stuttgart.
Montag, 11.12.2017 13:34 von | Aufrufe: 168

ROUNDUP/LBBW-Chefvolkswirt: Wirtschaft läuft 2018 'auf allen Zylindern'

Sitz der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) in Stuttgart. © aldorado10 / iStock Editorial / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sieht die deutsche Wirtschaft im kommenden Jahr auf starkem Wachstumskurs. "Die extrem robuste Konjunktur wird sich fortsetzen", sagte LBBW-Chefvolkswirt Uwe Burkert am Montag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. "Starke Exporte und ein robuster Konsum sorgen dafür, dass die Wirtschaft auf allen Zylindern läuft." Der Experte rechnet 2018 mit einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um bereinigt 2,3 Prozent.

Nach Einschätzung von Burkert wird der starke Aufschwung weitere Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben. Im kommenden Jahr dürfte sich der Fachkräftemangel in der deutschen Wirtschaft zuspitzen. Dies dürfte auch Auswirkungen auf die Tarifabschlüsse haben. "Die Bereitschaft der Arbeitgeber für Lohnerhöhungen ist vorhanden", sagte der Ökonom.

Vor dem Hintergrund der starken Konjunktur rechnet Burkert 2018 auch mit einem stärkeren Anstieg der Verbraucherpreise. Zeitweise könnte die Inflation über die Marke von 2,0 Prozent steigen und damit über das von der Europäischen Zentralbank (EZB) anvisierte Ziel von knapp zwei Prozent, bei dem die Notenbanker die Stabilität der Währung als gewährleistet anstehen. Aber dennoch könne von Inflationsgefahren im kommenden Jahr keine Rede sein, so Burkert.

Einen entscheidenden Impuls für das derzeit starke deutsche Wirtschaftswachstum erkannte der LBBW-Experte in den zurückliegenden Präsidentschaftswahlen in Frankreich. Der Wahlerfolg von Emmanuel Macron gegen die eurokritische Marine Le Pen vom Front National hat nach seiner Einschätzung "den Schalter umgelegt". Der Ausgang der Frankreich-Wahl habe für einen starken Anstieg der Investitionen gesorgt.

Auch in der Eurozone stehen die Zeichen nach Einschätzung des LBBW-Experten weiter auf Aufschwung. Obwohl die EZB ihre Anleihekäufe zur Stützung der Konjunktur nach Einschätzung von Burkert Ende kommenden Jahres beenden wird, rechnet er nicht mit starken Verwerfungen an den Märkten für europäische Staatsanleihen. Bessere Bewertungen der Kreditwürdigkeit von ehemaligen Krisenstaaten der Eurozone durch die führenden Ratingagenturen dürften starke Auswirkungen verhindern.

Generell sieht Burkert keine größeren Gefahren, die den Aufschwung in Deutschland bedrohen. "Insgesamt ist kein schlagendes Risiko für 2018 erkennbar", sagte der Ökonom. Die im kommenden Frühjahr anstehende Parlamentswahl in Italien sieht er als ein eher innenpolitisches Thema. Es sei nicht damit zu rechnen, dass die Italiener den Euro in Frage stellen könnten.

Auch durch den Brexit sieht Burkert den robusten Aufschwung nicht bedroht. Selbst eine harter Brexit ohne ein Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU wäre für die weitere konjunkturelle Entwicklung nicht kritisch. Als ernste Bedrohung sieht der Experte zwar die Gefahr von terroristischen Anschlägen. Diese könnten zeitweise für eine steigende Volatilität an den Finanzmärkten sorgen, sie dürften allerdings den Aufschwung und damit die Märkte nicht grundlegend belasten./jkr/tos/zb


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