WIEN (dpa-AFX) - Niki Lauda hat als Käufer der insolventen Airline Niki am Mittwoch um die Belegschaft und für einen Neustart geworben. Auf einer Mitarbeiterveranstaltung am Flughafen Wien
Die juristischen Hürden des Deals scheinen alle genommen. Der deutsche Insolvenzverwalter stellte nach eigenen Angaben beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg einen Antrag auf Eröffnung eines Sekundärinsolvenzverfahren und zog zugleich seine Beschwerde beim Bundesgerichtshof zurück, mit der er die Verlagerung des Hauptinsolvenzverfahren nach Österreich verhindern wollte. Zwar glaube er sich weiterhin im Recht. "Aber Rechthaberei nutzt keinem", sagte Insolvenzverwalter Lucas Flöther. Nun könne der Kaufvertrag endverhandelt und unterschrieben werden. Für eine Bestätigung war das Gericht zunächst nicht erreichbar.
Die Reaktion der Niki-Belegschaft auf den Auftritt von Lauda blieben zwiespältig. Niki-Betriebsratschef Stefan Tankovits sagte, "das Mindeste ist, dass der Status Quo erhalten bleibt". Einzelverträge anstatt eines Tarifvertrages lehnte er ab. Zur Stimmung unter der Niki-Mannschaft sagte er: "Skeptisch trifft es am besten."
Lauda hatte in einer zweiten Bieterrunde vom österreichischen Gläubigerausschuss überraschend den Zuschlag für die insolvente Air-Berlin-Tochter bekommen.
Lauda begibt sich nach Überzeugung der Experten der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC in ein besonders raues Umfeld. Nach mehreren Airline-Pleiten und Flughafen-Deals im vergangenen Jahr erwarten die PwC-Berater auch für 2018 eine weitere Konsolidierung im europäischen Luftverkehr. In einer am Mittwoch veröffentlichten Studie verweisen sie auf die im Vergleich zum US-Markt immer noch zerteilte Wettbewerbssituation unter den europäischen Fluggesellschaften. Hier haben die fünf größten Anbieter zusammen rund 44 Prozent der angebotenen Transportleistung, während in den USA 85 Prozent in den Händen der fünf stärksten Gesellschaften sind. Weitere Pleiten und Übernahmen seien daher wahrscheinlich.
Die Neuordnung nach den Insolvenzen der britischen Monarch und der deutschen Air Berlin
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