BERLIN (dpa-AFX) - Ein deutscher Gesetzentwurf könnte das heutige Geschäftsmodell von Apple (Apple Aktie)
Bezahl-Apps der Banken können bislang nicht auf den NFC-Chip im iPhone oder der Apple Watch zugreifen, sondern müssen auf umständlichere Datenübertragungsmethoden wie das Einlesen von QR-Codes ausweichen. NFC steht für Near Field Communication und ist eine Schnittstelle für kontaktlose Datenübertragung.
Der Gesetzentwurf der Regierungsfraktionen sieht vor, dass Infrastruktur-Betreiber Zahlungsdiensten Zugang zur Infrastruktur gewähren müssen - "gegen angemessenes Entgelt und unter Verwendung angemessener Zugangsbedingungen". Das Gesetz dient eigentlich zur Umsetzung der europäischen Geldwäscherichtlinie - der Punkt, der ausdrücklich der NFC-Öffnung dienen soll, wurde aber hinzugefügt. Es sollte am Donnerstagabend im Bundestag beschlossen werden, muss aber auch noch in den Bundesrat.
Deutsche Banken und Sparkassen hatten lange einen direkten Zugang zur NFC-Schnittstelle der iPhones gefordert. Auf europäischer Ebene gibt es laut Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager diverse Beschwerden gegen Apple. Der Konzern begründet seine Position mit Benutzerfreundlichkeit und Datensicherheit. Der Zugriff auf die NFC-Antenne läuft über einen gesonderten Sicherheitschip, die sogenannte "Secure Enclave", in der Apple auch andere wertvolle Daten wie Passwörter absichert.
"Wir sind überrascht, wie plötzlich dieses Gesetzgebungsverfahren eingeleitet wurde", erklärte Apple. "Wir befürchten, dass der Gesetzentwurf die Nutzerfreundlichkeit bei Zahlungen verschlechtern und den Datenschutz und die Sicherheit von Finanzdaten gefährden könnte." Apple würde mit der Bundesregierung gern daran arbeiten, "die technischen Hintergründe von Apple Pay verständlich zu machen"./so/DP/zb
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