BERLIN (dpa-AFX) - Israel erwägt den Kauf drei weiterer deutscher U-Boote für einen Milliardenbetrag. Es gebe derzeit "Abstimmungsgespräche", in denen es auch um einen finanziellen Zuschuss Deutschlands gehe, sagte der stellvertretende Sprecher der Bundesregierung, Georg Streiter, am Freitag in Berlin. Israel hat bereits fünf deutsche U-Boote erhalten, die zum Teil aus deutschen Steuergeldern finanziert wurden. Ein weiteres soll nächstes Jahr ausgeliefert werden.
Der Kaufpreis der Boote der sogenannten Dolphin-Klasse wurde vom Wirtschaftsministeriums zuletzt mit rund 600 Millionen Euro beziffert. Gebaut werden sie von Thyssenkrupp (ThyssenKrupp Aktie) Marine Systems in Kiel. Für das Unternehmen würde der Auftrag ein Milliardengeschäft bedeuten. Die neuen Boote sollen ab 2027 die in den Jahren 1999 und 2000 in einer ersten Tranche ausgelieferten ersetzen.
Die Bundesregierung unterstützt die U-Boot-Lieferungen aus einer besonderen Verantwortung für die Sicherheit des Staates Israel heraus mit Zuschüssen im dreistelligen Millionenbereich. Die letzten beiden Lieferungen wurden zu einem Drittel mit deutschen Steuergeldern bezahlt.
"Die Bundesregierung bekennt sich unverändert zu ihrer besonderen Verantwortung für die Sicherheit des Staates Israel", sagte Streiter am Freitag. "Eine leistungsfähige Marine liegt im legitimen verteidigungspolitischen Interesse Israels."
Die Lieferungen sind aber umstritten, weil die U-Boote nach Experteneinschätzung theoretisch mit Atomwaffen ausgerüstet werden können. Israel gilt als Atommacht, auch wenn die Regierung den Besitz von Nuklearwaffen nie offiziell zugegeben hat.
Die israelische Tageszeitung "Ma'ariv" berichtete, dass bereits am 7. November eine Absichtserklärung zum Kauf der U-Boote unterzeichnet werden soll - wenn die Verhandlungen ohne Probleme verlaufen./mfi/DP/tos
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