Lebensmittelpreise steigen kaum noch
Ein wesentlicher Grund für das Abebben der Inflation sind kaum noch steigende Preise für Lebensmittel, die sich in den vergangenen Jahren rasant verteuert hatten. Nahrungsmittel kosteten im Januar im Schnitt nur noch 0,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, im Dezember gab es noch ein Plus von 2,0 Prozent.
Dennoch kosteten manche Lebensmittel deutlich mehr als vor einem Jahr: So verteuerte sich Butter um fast ein Drittel (plus 32,6 Prozent). Auch für Molkereiprodukte und Eier (plus 2,7 Prozent) mussten Verbraucher mehr zahlen. Gemüse dagegen wurde billiger (minus 2,3 Prozent), die Preise für Fleisch blieben im Schnitt unverändert.
Strom und Heizöl billiger
Zum Rückgang der Inflation trug zudem billigere Energie bei, die im Schnitt 1,6 Prozent günstiger war als ein Jahr zuvor. Sowohl Kraftstoffe (minus 0,1 Prozent) als auch für Haushaltsenergie (minus 2,5 Prozent) wurden billiger. Verbraucher profitierten etwa von niedrigeren Preisen für leichtes Heizöl (minus 1,2 Prozent) und Strom (minus 3,6 Prozent).
Erdgas (plus 0,5 Prozent) und Fernwärme (plus 9,8 Prozent) waren indes teurer als ein Jahr zuvor. "Gründe für die Preisentwicklung im Januar 2025 dürften auch die Erhöhung der CO2-Bepreisung, die gestiegenen Stromumlagen und die gestiegenen Gasnetzentgelte sein", erklärten die Statistiker.
Autoreparaturen und Restaurantbesuche teurer
Dagegen hält der Preisanstieg bei Dienstleistungen an, sie verteuerten sich mit 4,0 Prozent überdurchschnittlich. Deutlich kostspieliger wurden zu Jahresbeginn Versicherungen (plus 9,9 Prozent), Wartungen und Reparaturen an Autos (5,7 Prozent) und Restaurantbesuche (plus 4,7 Prozent). Die Nettokaltmieten stiegen ferner um 2,0 Prozent.
Die Inflationswelle nach dem russischen Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 ist zwar gebrochen: Noch 2023 waren die Verbraucherpreise in Deutschland im Mittel um 5,9 Prozent gestiegen. Die Menschen spüren die gestiegenen Preise aber im Alltag, etwa beim Kauf von Lebensmitteln oder bei den Energiekosten.
Gefühlte Inflation viel höher
Hinzu kommt, dass viele Menschen den Anstieg der Verbraucherpreise stark überschätzen, wie eine Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt. Im Schnitt gaben die Befragten darin an, dass die Inflationsrate 2024 bei 15,3 Prozent lag - tatsächlich betrug sie nur 2,2 Prozent. Auch ist die Skepsis gegenüber der Statistik hoch: Rund die Hälfte ist sich dem IW zufolge sicher, Preise zu zahlen, die über der amtlichen Inflationsrate liegen.
Ökonomen erwarten, dass die Inflationsrate in den nächsten Monaten über der Marke von 2,0 Prozent bleibt. Im Jahresschnitt rechnen sie mit einer Rate von etwas über zwei Prozent, ein ähnliches Niveau wie 2024./als/DP/jkr
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