BOCHUM (dpa-AFX) - Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia (Vonovia Aktie)
Nach dem Willen der Linken sollen ältere Mieter besser vor Kündigungen geschützt werden. Für über 70 Jahre alte Menschen soll eine Kündigung durch den Eigentümer wegen Eigenbedarfs gesetzlich ausgeschlossen werden. Das geht aus einem Antrag der Linksfraktion im Deutschen Bundestag hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Der im deutschen Aktienindex Dax gelistete Konzern Vonovia hat seine Ertragskraft im vergangenen Jahr gesteigert. "2018 war für uns erneut ein erfolgreiches Geschäftsjahr", sagte Buch. Das Immobilienportfolio sei gewachsen, der Wert habe erneut zugelegt. Aber im Vordergrund stehe Vonovias Verantwortung für rund eine Million Menschen, die in Vonovia-Immobilien zuhause seien. "Unsere Aktivitäten haben also niemals nur eine wirtschaftliche, sondern immer auch eine gesellschaftliche Perspektive." Vonovia sei Teil der öffentlichen und politischen Debatte.
Immer mehr Menschen würden in die Großstädte ziehen. Dort gebe es immer weniger Wohnungen für Menschen mit durchschnittlichem Einkommen. Die Neuvertrags-Mieten in den Ballungszentren stiegen stärker als die Löhne. "Die Angst, keine geeignete Wohnung zu finden, ist bei vielen Menschen groß und auch berechtigt", sagte Buch. Die aktuelle Debatte sei deswegen hoch emotional, und das sei verständlich.
Im Kampf gegen steigende Mieten und Wohnungsnot waren zuletzt vor allem in Großstädten Forderungen nach einer Enteignung von Immobilienkonzernen wie Deutsche Wohnen oder Vonovia laut geworden. In Berlin werden Unterschriften für ein Volksbegehren gesammelt.
Buch wehrt sich gegen den Vorwurf, dass sein Unternehmen zu den Preistreibern gehöre. Die Mieten im Bestand seien 2018 mit 0,9 Prozent weniger stark gestiegen als die Inflationsrate, sagte er. Die Durchschnittsmiete betrage bei Vonovia-Wohnungen derzeit 6,56 Euro pro Quadratmeter. Damit liege Vonovia in den großen Städten mit der Miete in der Größenordnung der kommunalen Unternehmen. Auch bei der Neuvermietung liege Vonovia um mehr als 20 Prozent unter den Marktpreisen.
Nach Mieterprotesten war der Dax
"All das tun wir nicht selbstlos", sagte Buch vor den Aktionären. "Wir verdienen Geld damit. Wir schaffen damit Spielräume, um unsere Strategie weiter erfolgreich umzusetzen. Weil wir nicht zuletzt auch Ihnen, unseren Aktionären, verpflichtet sind."
Steigende Mieten und Zukäufe im Ausland hatten Vonovia im Auftaktquartal deutlich mehr Gewinn beschert. Zudem profitierte der Konzern von geringeren Kosten bei der Bewirtschaftung der Wohnungen. Konzernchef Buch hatte bei der Zahlenvorlage zugesichert, das Unternehmen werde sich an der Suche nach einer Lösung für die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt beteiligen. Forderungen nach einer Enteignung von Wohnungsunternehmen hatte Vonovia aber zurückgewiesen.
Kurzfristig positionieren in Vonovia SE | ||
ME4SM8
| Ask: 0,68 | Hebel: 4,44 |
mit moderatem Hebel |
Zum Produkt
| |
Vonovia wächst schon seit Jahren durch Großübernahmen, zuletzt expandierte das Unternehmen aus Bochum auch ins Ausland. Mittlerweile gehören Vonovia mehr als 400 000 Wohnungen. Die Bochumer haben in den vergangenen Jahren etwa Rivalen wie Gagfah, Süddeutsche Wohnen (Südewo), Franconia und Wiener Conwert übernommen. 2018 kamen Buwog aus Österreich und Victoria Park aus Schweden hinzu./mne/elm/fba
Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.