BERLIN (dpa-AFX) - Die deutschen Einzelhändler haben vom Bund eine wirksamere und weniger bürokratische Förderung von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge gefordert. "Der Aufbau von Ladeinfrastruktur krankt aus Sicht unserer Branche insbesondere daran, dass es aktuell keinen wirtschaftlichen Anreiz dafür gibt", schrieb der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE, Stefan Genth, in einem Brief an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Dies liege auch daran, dass bislang nur relativ wenig E-Fahrzeuge unterwegs seien. Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor, zuvor hatte das "Handelsblatt" darüber berichtet.
Konkret fordern die Einzelhändler, dass die Beantragung von Fördergeldern für Ladesäulen einfacher werden soll. So sollte es nach Ansicht des HDE für Einzelhändler möglich sein, Sammelanträge für mehrere Filialstandorte zu stellen, anstatt jede Säule einzeln zu beantragen. Die Einzelhändler sehen in ihren Standorten erhebliches Potenzial für den Ausbau der Ladeinfrastruktur: Allein der Lebensmitteleinzelhandel habe mit seinen 38 000 Standorten rund 1,9 Millionen Stellplätze, die prinzipiell ausgerüstet werden könnten.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) forderte die Bundesregierung auf, die Förderung für E-Autos zu verlängern und stärker auf kleine Fahrzeuge auszurichten. "Wirklich zielfördernd und zukunftsfähig sind (...) nicht große und schwere Autos wie SUVs, sondern kleine, leichte und platzsparende Fahrzeuge", sagte vzbv-Chef Klaus Müller einer Mitteilung zufolge.
Am Mittwoch sollten sich dem Vernehmen nach die Chefs der deutschen Autobauer Volkswagen (VW Aktie)
Auch mehrere große Energie- und Handelsunternehmen riefen den Bund dazu auf, den Umstieg auf E-Fahrzeuge stärker zu fördern. Eon
"Die Empfehlungen sind eine klare Chance fu?r die Bundesregierung, sich die fallenden Kosten fu?r Batterien zunutze zu machen und einen ehrgeizigen Zeitplan fu?r die Einfu?hrung von Elektrofahrzeugen festzulegen, der mit Pla?nen anderer europa?ischer La?nder im Einklang steht", so die Unternehmen in einer gemeinsamen Mitteilung./swe/DP/jha
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