Ein Schiff in einer Werft (Symbolbild).
Donnerstag, 29.09.2016 19:53 von | Aufrufe: 225

ROUNDUP: Flensburger Werft baut mehr als 100 Stellen ab

Ein Schiff in einer Werft (Symbolbild). pixabay.com

FLENSBURG (dpa-AFX) - Die wirtschaftlich angeschlagene Flensburger Schiffbaugesellschaft (FSG) streicht kurzfristig zahlreiche Arbeitsplätze. Die Belegschaft habe einem Sanierungsplan zugestimmt, der unter anderem den Abbau von 113 Stellen und einen Lohnverzicht von 5,5 Prozent vorsieht, sagte am Donnerstag der erste Bevollmächtigte der IG Metall in Flensburg, Michael Schmidt. Er bestätigte damit einen Bericht des "Flensburger Tageblatts". Dem Plan zufolge sollen zudem tarifliche Zulagen gestrichen und ein neues Überstundensystem bei der FSG eingeführt werden.

"Die eine Hälfte tragen die, die gehen müssen, die andere Hälfte die, die bleiben", sagte FSG-Geschäftsführer Rüdiger Fuchs am Abend der Deutschen Presse-Agentur. Mit dem Konzept würden insgesamt sieben Millionen Euro eingespart und die Werft zukunftsfähig gemacht, sagte er. "Es handelt sich um eine Regelung mit Augenmaß", sagte Fuchs, der selbst auf zehn Prozent seines Gehalts verzichten wolle. Bei der Umstrukturierung gehe es darum, "die FSG nachhaltig wettbewerbsfähig zu machen". Da im Spezialschiffbau inzwischen immer kleinere Serien gefragt seien, müsse sich die Werft stärker auf den Bau von Prototypen einrichten.

Dreiviertel der noch rund 760 Beschäftigten stimmte laut Gewerkschafter Schmidt für die Pläne, um eine Insolvenz der FSG abzuwenden. "Dann hätten wir noch viel weniger gestalten können", sagte Schmidt. FSG-Chef Fuchs sagte: "Die Einschnitte sind schmerzhaft, aber die Akzeptanz ist da."

Angesichts des ab 2017 drohenden Arbeitsplatzverlustes für 98 Mitarbeiter verhandeln die Parteien unter anderem über eine Auffanggesellschaft, auch andere sozialverträgliche Lösungen seien geplant. 15 weitere Stellen würden nicht neu besetzt. Schmidt sagte, mit der getroffenen Vereinbarung habe man zumindest die Ausgliederung einzelner Belegschaftsteile abwenden können.

Der norwegische Schifffahrts- und Offshorekonzern Siem Industries hatte die FSG 2014 von einem Münchner Investor übernommen. Die FSG fertigt vor allem Spezialschiffe für die Offshore-Industrie oder für den Transport von Autos (Roll-on-Roll-off-Schiffe). Hierfür hatte das Unternehmen zuletzt auch größere Aufträge erhalten. "Es hätten noch mehr sein müssen", sagte Schmidt über die Werft, die seit Jahren Verluste macht./pra/DP/tos


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