Mittwoch, 08.02.2023 11:04 von dpa-AFX | Aufrufe: 354

ROUNDUP: Experten wollen Verbot von Marketingtricks der Babynahrungs-Industrie

Ein Paar mit einem Kleinkind (Symbolbild). © pixabay.com

GENF (dpa-AFX) - Mit umstrittenen Marketingtricks bringen Babymilchpulver-Firmen junge Mütter nach Überzeugung von Gesundheitsexperten vom Stillen ab. Das müsse gestoppt werden, verlangen sie in einer Artikelserie in der Fachzeitschrift "The Lancet". Nötig seien mehr Unterstützung für Mütter beim Stillen und ein internationaler Vertrag, der vor "ausbeuterischer Vermarktung" schützt und den Firmen politische Lobbyarbeit verbietet.

Nach Angaben der Autorinnen und Autoren nutzen Hersteller die Unsicherheit von Müttern zum Geschäftemachen aus. Sie erweckten den Eindruck, dass Babys, die nicht durchschlafen oder Koliken haben, mit künstlicher Babynahrung (Formula-Milch) besser versorgt würden als mit Muttermilch. Dabei könnten solche Probleme oft mit Unterstützung durch Fachpersonal gelöst werden. Gestillte Babys hätten ohne Zweifel den besten Start ins Leben.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt, Babys sechs Monate lang ausschließlich zu stillen. Danach sollten Babys auch andere Nahrung bekommen, aber mindestens bis zum zweiten Geburtstag weiter gestillt werden. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte empfiehlt in Deutschland vier bis sechs Monate voll zu stillen. "Wenn ab vier Monaten auch Brei gegeben wird, ist die Gefahr geringer, dass sich Nahrungsmittelallergien bilden", sagt Sprecher Jakob Maske der dpa. In Ländern, in denen oft kein sauberes Wasser zum Anrühren zur Verfügung stehe, sei längeres Stillen natürlich besser. Maske betont, dass das Stillen nicht bei allen Mütter und Babys funktioniert. Auch die freie Entscheidung, nicht zu stillen, werde nicht verurteilt.

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Die Zeitschrift betont, dass manche Frauen ihr Baby nicht stillen können und auf Milchpulver angewiesen sind. Zudem könne jede Frau frei entscheiden, wie sie ihr Baby ernährt. Es müsse aber sichergestellt werden, dass die Mütter korrekte und unabhängige Informationen erhalten, "frei vom Einfluss der Industrie"./oe/DP/mis

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