Mittwoch, 08.02.2023 10:17 von dpa-AFX | Aufrufe: 397

ROUNDUP: Eon verdient auch dank Kernenergie 2022 operativ mehr als erhofft

Stromleitung über einem Rapsfeld (Symbolbild). pixabay.com

ESSEN (dpa-AFX) - Der Energiekonzern Eon hat im vergangenen Jahr besser abgeschnitten als erwartet. Dies hatten die Essener in der Energiekrise nicht zuletzt höheren Einnahmen aus der Atomkraft zu verdanken. Im frühen Handel am Mittwochmorgen zeigte sich die Aktie gestärkt. Analysten bewerteten die Resultate zwar generell wohlwollend - ein gewisses Manko ist für einige Beobachter allerdings, dass ausgerechnet das Nicht-Kerngeschäft die überraschend starken Resultate speist.

Kurz nach Börsenöffnung verteuerten sich die Eon-Titel zuletzt um mehr als zwei Prozent auf 9,97 Euro und näherten sich damit wieder der 10-Euro-Marke, unter die sie zuletzt gerutscht waren. 2023 hat sich die Eon-Aktie bisher gut geschlagen, mit einem Gewinn von fast sieben Prozent seit dem Jahreswechsel hinkt sie aber dem Dax etwas hinterher. Bereits seit dem im vergangenen Oktober erreichten mehrjährigen Tief bei 7,28 Euro ist die Aktie wieder im Aufwind.

Goldman-Analyst Alberto Gandolfi sprach von starken Zahlen, welche die Konsensschätzungen übertroffen hätten. Ein Händler sagte, die Aktien dürften zunächst von den soliden Zahlen profitieren. Die positive Überraschung verdanke Eon allerdings primär dem Nicht-Kerngeschäft, dies sei deshalb auch nur temporärer Natur. Im weiteren Tagesverlauf hält der Börsianer daher Gewinnmitnahmen für möglich.

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Im sogenannten Nicht-Kerngeschäft bündeln die Essener sowohl den Betrieb des von Eons Tochterfirma Preussenelektra betriebenen Atomkraftwerks Isar 2 in Niederbayern als auch den Rückbau der anderen ehemaligen Kernkraftwerke und das Erzeugungsgeschäft in der Türkei. Der Beitrag zum operativen Gewinn sollte laut den Erwartungen des Managements maximal 1,1 Milliarden Euro betragen, was eine halbe Milliarde weniger wäre als 2021. Diese Ziele hatte Eon vor zwei Monaten wiederum erhöht. Begründet wurde dies mit der erwarteten Mehrproduktion durch den von der Bundesregierung beschlossenen längeren Betrieb (Streckbetrieb) von Atomkraftwerken. Die endgültigen Ergebnisse will Eon am 15. März präsentieren./tav/lew/mne/tih

Adhoc: https://www.eon.com/de/ueber-uns/presse/pressemitteilungen/2023/ad-hoc-meldung-veroeffentlichung-einer-insiderinformation-nach-art-17-mar.html

Aus dem Text zur geänderten Prognose am 9. November: (Archiv: 192.168.60.36:8080/cockpit-2.0/archive/showArchivedNews?archiveRowId=9437&wireName=aftd&tableName=A_2022_11)

Im Netzgeschäft erwartet das Eon-Management 2022 nun nur noch 5,3 bis 5,5 Milliarden Euro bereinigten operativen Gewinn. Anfang und Ende der Spanne fallen damit 200 Millionen Euro niedriger aus als bislang. Die Analysten schätzten das Segment vor der Zahlenvorlage durchschnittlich auf knapp unter 5,5 Milliarden Euro im Gesamtjahr. Konzernchef Leonhard Birnbaum hatte bereits im August angemerkt, dass das Netzgeschäft am unteren Ende der bisherigen Spanne landen könnte.

Die Kombination aus hohen Kosten durch Netzverluste und das mildere Wetter führten im bisherigen Jahresverlauf zu einer Belastung im niedrigen dreistelligen Millionenbereich, sagte Finanzchef Marc Spieker in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Zu Netzverlusten kommt es, weil Netzbetreiber verpflichtet sind, Energienetze mit einer gewissen Grundspannung zu versorgen. Dafür wird auch Strom am Markt zugekauft. Dieser ist nach wie vor sehr teuer, was die Ergebnisse bei Eon drückt. Beide Effekte werden laut Spieker aber nach dem etablierten Regulierungsmechanismus in den Folgejahren wieder vollständig aufgeholt. Somit seien sie "wirtschaftlich neutral", erläuterte er.

Gleichzeitig erhöhte das Management Anfang und Ende der Spanne für das Nicht-Kerngeschäft um jeweils 100 Millionen Euro: Hier werden zwischen 0,9 und 1,1 Milliarden Euro bereinigter operativer Gewinn erwartet. Treiber sind die hohen Energiepreise sowie die von Eon erwartete Mehrproduktion durch den von der Bundesregierung beschlossenen Streckbetrieb von Atomkraftwerken. Die Analysten erwarteten im Schnitt 857 Millionen Euro für das Geschäftsfeld, in dem Eon auch den Rückbau von Kernkraftwerken sowie das Erzeugungsgeschäft in der Türkei bündelt.

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