Continental-Werk in Hannover
Montag, 27.04.2020 18:32 von | Aufrufe: 751

ROUNDUP: Continental mit besseren Zahlen im ersten Quartal als befürchtet

Continental-Werk in Hannover © Continental AG

HANNOVER (dpa-AFX) - Der Autozulieferer und Reifenhersteller Continental (Continental Aktie) hat im ersten Quartal nicht so schlecht abgeschnitten wie zunächst gedacht. Der Umsatz ging auf 9,84 Milliarden Euro zurück, wie der Dax -Konzern am Montag überraschend aufgrund vorläufiger Zahlen mitteilte. Zuvor hatte Conti Anfang April geschätzt, die Erlöse dürften von Januar bis Ende März nur zwischen 9,4 und 9,8 Milliarden Euro betragen haben.

Dennoch spürte Conti die Corona-Krise enorm: Bereinigt um Verkäufe und Wechselkurseffekte ging der Umsatz zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 10,9 Prozent zurück. Auch beim operativen Ergebnis war das erste Quartal bei genauerem Hinsehen nicht so düster wie auf den ersten Blick. Statt nur zwischen 2 und 3 Prozent Marge beim um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern erreichte Conti 4,4 Prozent. Auch das war aber noch ein deutlich schwächerer Wert als ein Jahr zuvor mit 8,1 Prozent. Die detaillierten Zahlen legt das Unternehmen am 7. Mai vor.

Die Conti-Aktie baute kurz vor Handelsschluss ihre schon bestehenden Kursgewinne im freundlichen Markt noch deutlich aus und schloss 6 Prozent im Plus bei 73,94 Euro. Damit liegt der Kurs aber immer noch ein Drittel unter dem Niveau, dass die Aktie noch vor dem ersten richtigen Corona-Crash an den Aktienmärkten am 24. Februar hatte. Beim Rekordhoch von 257,40 Euro im Januar 2018 war die Aktie noch dreieinhalb mal soviel wert.

Etwas entspannter stellte sich auch die Kassenlage dar. Im ersten Quartal flossen Conti freie Finanzmittel in Höhe von 59 Millionen Euro zu, wenn Zukäufe und Ausgaben für die Verselbstständigung des Antriebsgeschäfts herausgerechnet werden. Vor einem Jahr waren im selben Zeitraum 580 Millionen Euro abgeflossen. Conti begründete das unter anderem auch mit geringeren Auszahlung für Betriebskapital - also für Vorräte und Rohstoffe. Zudem bekam das Unternehmen für den Verkauf eines 50-Prozent-Anteils an einem Unternehmen Geld ins Haus und sparte bei Investitionen.

Ende März verfügte Conti demnach über flüssige Mittel in Höhe von 2,53 Milliarden Euro. Für den 29. Februar hatten die Hannoveraner zuvor einen Wert von rund 2,3 Milliarden Euro angegeben. Die ungenutzten, zugesagten Kreditlinien beliefen sich zum Ende des Quartals auf 4,3 Milliarden Euro. In Krisenzeiten schauen Anleger verstärkt auf das Finanzpolster von Konzernen und wie sparsam sie mit ihren Mitteln haushalten.

Die nun etwas weniger schwachen Zahlen zu Jahresbeginn dürften die Anleger aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass insbesondere das laufende zweite Quartal deutlich von den Produktionsstopps bei den Kunden aus der Automobilindustrie betroffen sein wird. Mitte März hatten die meisten Autobauer die Produktion in ihren Werke angehalten, derzeit beginnen viele wie Volkswagen (VW Aktie), Daimler (Daimler Aktie) und BMW zunächst auf kleinerer Flamme mit dem Wiederanlauf.

Entsprechend will Conti wegen der Unsicherheit um die Covid-19-Pandemie auch weiter keinen aktualisierten Ausblick für die Finanzzahlen des laufenden Jahres geben.

Bei den Sparten kam besonders die Autozulieferung unter Druck. In der Antriebstechnik, die Conti unter dem Namen Vitesco per Spin-Off abspalten und auf diesem Wege an die Aktionäre geben will, ging der Umsatz auf vergleichbarer Basis um gut 9 Prozent zurück und betrug 1,8 Milliarden Euro. Die bereinigte Marge lag bei 0,7 Prozent noch leicht im Plus. Im sonstigen Autozuliefergeschäft, in dem Elektronik, Sensoren, Bremsen und Hydraulik gebündelt sind, schrumpften die Erlöse um organisch fast 12 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro. Die operative Marge sank von 6 auf 1,8 Prozent.

Der Renditebringer, das Reifen- und Kunststoffgeschäft, konnte immerhin noch eine fast zweistellige Marge einfahren mit 9,8 Prozent, wenngleich auch diese 2,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert lag. Beim Umsatz kam die Sparte aber ebenso unter Druck wie die anderen Geschäftsteile und erwirtschaftete mit knapp 4 Milliarden Euro organisch knapp 11 Prozent weniger./men/nas/he


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