Die Frankfurter Innenstadt, im Hintergrund die Skyline (Symbolbild).
Donnerstag, 07.11.2013 10:39 von | Aufrufe: 1424

ROUNDUP: Commerzbank mit überraschend gutem Quartal - Aktie schnellt hoch

Die Frankfurter Innenstadt, im Hintergrund die Skyline (Symbolbild). © querbeet / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank (Commerzbank Aktie) sieht sich nach einem überraschend guten dritten Quartal auf Kurs zu besseren Zeiten. Von Juli bis September verdiente die Bank mit 77 Millionen Euro zehn Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Stabilität der Bank habe sich weiter erhöht, bilanzierte Konzernchef Martin Blessing am Donnerstag in einer Mitteilung. "Unsere Wachstumsinitiativen beginnen zu greifen: Daher konnten wir in einem typischerweise saisonal schwächeren dritten Quartal unsere Erträge vor allem im Privatkundengeschäft und der Mittelstandsbank stabil halten."

Auf den ersten Blick verdiente die teilverstaatlichte Commerzbank damit im dritten Quartal 2013 mehr als die Deutsche Bank, die unter dem Strich auf nur 41 Millionen Euro Gewinn kam. Operativ jedoch läuft es bei der Deutschen Bank besser, auf den Gewinn des Branchenprimus drückten vor allem Rechtsrisiken: Dafür legte die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) weitere 1,2 Milliarden Euro zurück. Der Gewinnzuwachs bei der Commerzbank erklärt sich vor allem mit einer deutlich niedrigeren Steuerbelastung. Der operative Gewinn sackte indes um mehr als die Hälfte auf 103 (Vorjahreszeitraum: 208) Millionen Euro ab.

AKTIE KLETTERT ÜBER 10 EURO

Damit übertraf die Bank aber die Erwartungen von Analysten deutlich. Das kam an der Börse gut an. Die Aktie legte am Vormittag 9,45 Prozent zu und setzte sich damit klar an die Spitze des Dax. Erstmals seit März kletterte das Papier über die Marke von 10 Euro.

Im wichtigen Privatkundengeschäft zahlt sich die rege Werbung der Commerzbank allmählich aus. Im dritten Quartal wurden 82.000 zusätzliche Kunden gewonnen, seit Jahresbeginn waren es 180.000. Das macht sich auch in den Ergebnissen bemerkbar. Parallel zu Investitionen in neue Angebote läuft in der Sparte ein Sparprogramm mit dem Abbau tausender Arbeitsplätze, um die Kosten im Griff zu halten.

HÖHE RISIKOVORSORGE UND ALTLASTEN

Dagegen belasteten höhere Kosten für faule Kredite das Geschäft mit Firmenkunden. In den beiden Vorjahren hatte die Commerzbank davon profitiert, rund die Hälfte der Rückstellungen aus der Zeit der Finanzkrise auflösen zu können. Dieser Effekt geht jetzt zu Ende. Im Investmentbanking konnte sich das Institut dem branchenweiten Abwärtstrend nicht entziehen.

Weniger als zuletzt drückten Altlasten auf die Bilanz. Der Verlust der Abbausparte ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 40 Prozent auf 272 Millionen Euro zurück. Dabei kam die deutsche Nummer zwei mit der Abwicklung der Altrisiken voran. Im dritten Quartal verringerte die konzerneigene Bad Bank ihre Anlagen um neun Prozent auf 124 Milliarden Euro. Damit ist das Jahresziel, den Bestand unter 125 Milliarden Euro zu drücken, bereits übertroffen.

SCHIFFSRISIKEN GESENKT


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Die Commerzbank wird kleiner: Die Gesamtbilanzsumme sackte Ende September auf 593 Milliarden Euro und damit erstmals seit 2006 unter die 600-Milliarden-Marke. Im Schiffsgeschäft hat die Commerzbank noch rund 16 Milliarden Euro im Feuer, der Bestand an Staatsanleihen ist noch 68 Milliarden Euro groß. Der Abbau von Risiken und das anhaltend schwache Zinsumfeld dürften nach Prognose der Bank die Erträge im Schlussquartal 2013 unter Druck halten.

Fortschritte machte die Commerzbank, an der der Staat noch mit gut 17 Prozent beteiligt ist, bei der Stärkung ihrer Kapitalpuffer. Die harte Kernkapitalquote unter Anwendung aller erst ab 2019 voll gültigen Regeln ("Basel III") lag Ende September bei 8,6 Prozent, drei Monate zuvor waren es 8,4 Prozent. Gelassen schaut die Commerzbank nach Angaben von Finanzvorstand Stephan Engels auf den anstehenden Bilanzcheck der Europäischen Zentralbank (EZB): Gemäß den dabei gültigen Regeln kommt sie auf eine Kapitalquote von 11 Prozent, gefordert sind 8 Prozent./enl/ben/DP/stb

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