BERLIN (dpa-AFX) - Die geplante Corona-Warn-App wäre nach Einschätzung der Bundesregierung auch bei vergleichsweise wenig Nutzern sinnvoll. "Je mehr Menschen da mitmachen, desto nützlicher wird sie sein", sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Mittwoch in Berlin. "Das ist aber nicht so, dass sie gar nichts bringt, wenn nur wenige mitmachen. Sondern jeder, der zusätzlich mitmacht, ist eine Hilfe, um Kontaktketten nachzuverfolgen."
Eine Corona-App für Smartphones wird seit März diskutiert. Mittlerweile entwickeln die Unternehmen Deutsche Telekom (Deutsche Telekom Aktie)
Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) sagte im RTL
An diesem Freitag will Braun bei einer Videokonferenz über die App berichten und dafür werben, wie Demmer sagte. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung über ein Einladungsschreiben an Verbände und Gewerkschaften dazu berichtet.
Wissenschaftler der Universität Oxford hatten im April in einer von vielen Experten anerkannten Studie geschrieben, dass eine solche App erst bei 60 Prozent Beteiligung voll wirksam sei. "Unsere Modelle zeigen, dass wir die Epidemie stoppen können, wenn etwa 60 Prozent der Bevölkerung die App verwenden", schrieb Professor Christophe Fraser. Auf so einen hohen Prozentsatz kommt in Deutschland nach Schätzungen von Marktforschern aber nur WhatsApp, sonst keine andere Anwendung. Fraser rechnet aber auch bei einer geringeren Quote mit positiven Effekten. "Selbst bei einer geringeren Anzahl von App-Benutzern rechnen wir immer noch mit einer Verringerung der Zahl der Coronavirus-Fälle und der Todesfälle."/hrz/DP/jha
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