Die Hauptzentrale der Barclays Bank in London.
Montag, 10.04.2017 12:07 von | Aufrufe: 353

ROUNDUP: Barclays-Chef kommen Schnüffeleien teuer zu stehen

Die Hauptzentrale der Barclays Bank in London. © Oli Scarff / Staff / Getty Images News / Getty Images http://www.gettyimages.de/

LONDON (dpa-AFX) - Weil er den Verfasser eines anonymen Beschwerdebriefs mit großer Akribie aufspüren wollte, wird dem Chef der britischen Großbank Barclays das Gehalt gekürzt. Das hat der Verwaltungsrat entschieden. Zudem drohen Bankchef Jes Staley Sanktionen durch die britische Finanzaufsicht, die sich ebenfalls eingeschaltet hat. Tippgeber, sogenannte Whistleblower, genießen einen besonderen Schutz.

"Der Verwaltungsrat ist der Auffassung, dass die Reaktion im Verhältnis zur Ernsthaftigkeit des Themas stehen muss", erklärte Barclays am Montag in einer Stellungnahme. Staley werde eine formale Rüge erhalten und müsse mit einer "sehr deutlichen Gehaltskorrektur" bei seinem Bonus rechnen. Über die genaue Höhe werde der Verwaltungsrat entscheiden, wenn die Untersuchung abgeschlossen sei.

Ausgangspunkt des Falls waren zwei anonyme Briefe, die Mitglieder des Verwaltungsrats sowie ein Manager im Juni 2016 erhalten hatten. Nach Angaben der Bank brachte der Verfasser der Briefe seine Besorgnis über das persönliche Verhalten einer frisch eingestellten Führungskraft bei einem früheren Arbeitgeber zum Ausdruck. Der Verfasser der Briefe stellte demnach überdies die Rolle von Staley beim Umgang mit der damaligen Begebenheit infrage. Staley arbeitete vor seiner Berufung zum Barclays-Chef Ende 2015 beim Hedgefonds BlueMountain Capital Management; davor war er mehr als 30 Jahre lang bei der US-Großbank JPMorgan Chase tätig.

Nach Angaben von Barclays erfuhr Staley von den anonymen Beschwerdebriefen und wollte mit Hilfe der Konzernsicherheit den Verfasser ausfindig machen, was schlussendlich aber nicht gelang - obwohl sogar die US-Strafverfolgungsbehörden eingeschaltet wurden. Staley habe die Briefe als "unfaire persönliche Attacke" auf den Mitarbeiter empfunden, hieß es. Die Suche nach dem Verfasser habe Staley zwar nach bestem Wissen und Gewissen vorangetrieben, erklärte der Verwaltungsrat. Das Unterfangen sei aber dennoch falsch gewesen.

Staley selbst räumte in der Mitteilung ein, sein persönliches Eingreifen in dieser Sache sei ein Fehler gewesen. "Ich werde jedwede Konsequenzen tragen, die angemessen erscheinen." Die Untersuchungen der britischen Finanzaufsichtsbehörden FCA und PRA können Monate dauern. Der Verwaltungsrat stellte sich geschlossen hinter den Bankchef. Staley hatte Barclays nach Verlusten in den Vorjahren wieder profitabel gemacht./das/jha/stb


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