Bürogebäude der BaFin in Frankfurt am Main
Mittwoch, 02.09.2020 13:11 von | Aufrufe: 680

ROUNDUP: Bafin-Chef: Das 'dicke Ende' der Krise kommt für die Banken noch

Bürogebäude der BaFin in Frankfurt am Main CC0 (gemeinfrei)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutschlands Banken drohen nach Einschätzung der Finanzaufsicht Bafin erhebliche Einbußen infolge der Corona-Krise. "Wir haben das Schlimmste ganz sicher noch nicht gesehen", sagte der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), Felix Hufeld, am Mittwoch bei einer Tagung in Frankfurt. Die Branche müsse sich darauf einstellen, dass es zu einer Reihe von Kreditausfällen kommen werde: "Das dicke Ende steht noch aus."

Szenarienrechnungen kämen zu dem Ergebnis, dass zwei bis sieben Prozent des Kernkapitals der Institute aufgezehrt werden könnten, führte Hufeld aus. Das sei für die Branche in Deutschland insgesamt verkraftbar - allerdings sei dies keine Aussage über die 20 bis 30 schwächsten Institute. Im Moment gebe es mit Blick auf die Finanzstabilität "keinen Grund zur Panik". Aber der Ausleseprozess unter den Banken werde sich verschärfen, sagte Hufeld.

Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing sieht die Branche trotz drohender Kreditausfälle derzeit in keiner kritischen Lage. "Mit Blick auf die nächsten 12 bis 18 Monate sehe ich die Banken in einer guten und komfortablen Stellung, das wirklich gut zu managen", sagte der Manager. "Ich bin wirklich entfernt davon zu sagen, wir gehen hier in eine Banken- oder Finanzkrise. Wir sind deutlich besser aufgestellt."

Sewing mahnte, die Wirtschaft insgesamt solle die in der Corona-Krise mit Hilfsmilliarden erkaufte Zeit zu einem drastischen Umbau nutzen. "Europa droht erneut unter seiner größten Schwäche zu leiden: Wir sind relativ gut darin, Krisenerscheinungen zu kontern. Aber wir sind langsamer darin, uns dauerhaft auf einen neuen Normalzustand einzustellen", sagte Sewing.

Bei der Deutschen Bank läuft seit dem vergangenen Sommer ein tiefgreifender Umbau. Deutschlands größtes Geldhaus hat sich zum Beispiel aus dem institutionellen Aktienhandel verabschiedet und eine Unternehmensbank gegründet, die sich um Mittelständler, Familienunternehmen und multinationale Konzerne kümmert. Zudem soll bis Ende 2022 die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern um etwa 18 000 auf weltweit 74 000 verringert werden.

"Wir sind bei unserer Transformation sehr gut vorangekommen in den letzten zwölf Monaten und werden sie weiter absolut diszipliniert umsetzen", bekräftigte Sewing. Nachdem die Bank im ersten Halbjahr vor Steuern schwarze Zahlen geschrieben habe, lasse er sich nicht von dem Ziel abbringen, dies auch im Gesamtjahr 2020 zu erreichen.

Analysten glauben im Schnitt bisher nicht daran, dass dies dem Dax -Konzern gelingen wird. Sie rechnen für das Gesamtjahr im Schnitt mit fast einer halben Milliarde Euro Verlust vor Steuern. Im ersten Halbjahr hatte die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie) vor Steuern 364 Millionen Euro verdient./ben/stw/DP/jha


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Weiter aufwärts?

Kurzfristig positionieren in Commerzbank
HS2YRN
Ask: 3,90
Hebel: 19,45
mit starkem Hebel
Zum Produkt
HG7769
Ask: 5,80
Hebel: 4,42
mit moderatem Hebel
Zum Produkt
Smartbroker
HSBC
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: HS2YRN,HG7769,. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.

Kurse

14,055
+1,44%
Commerzbank Chart
17.917,28
-0,95%
DAX Chart
16,66
+8,18%
Deutsche Bank AG Chart
0,018
-4,26%
Wirecard AG Chart
Werbung

Mehr Nachrichten zum DAX kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.