INGOLSTADT (dpa-AFX) - Die schwächelnde VW-Tochter
Audi hat im vergangenen Jahr weniger Autos verkauft, der Umsatz sank auf 59,2 Milliarden Euro, der Betriebsgewinn ging auf 4,7 Milliarden Euro zurück. Weil Audi noch mit dem Dieselskandal beschäftigt war, hatte das Unternehmen seine Autos zu spät auf den neuen Abgasmessstandard WLTP umgestellt und den Kunden viele Modellvarianten nicht liefern und andere nur mit Rabatt verkaufen können. Die VW-Eigentümerfamilie Porsche hatte vergangene Woche gefordert, Audi müsse wieder profitabler werden.
Schot hatte bereits gesagt, 90 000 Audi-Mitarbeiter seien zu viel. Die Werke in Ingolstadt und Neckarsulm spüren die WLTP-Lücke und den andauernden Trend zu Stadtgeländewagen anstelle von Limousinen. Schot stellt das Produktionsnetz, Schichten, Zulagen, Modell- und Motorvarianten auf den Prüfstand und will das mittlere Management ausdünnen. Bis 2022 will er so 15 Milliarden Euro sparen, um die hohen Investitionen in die Elektromobilität zu stemmen.
Die direkten Konkurrenten BMW (BMW Aktie)
Auch der Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Dieselautos kostet Audi weiter Geld, im vergangenen Jahr waren es weitere 1,2 Milliarden Euro. Schadenersatzklagen von Audi-Käufern sowie eine mögliche Kartellstrafe der EU wegen Absprachen mit anderen Herstellern könnten den Hersteller noch belasten.
Schot hatte nach der Festnahme von Rupert Stadler im vergangenen Juni die Führung von Audi übernommen und weitet dessen Spar- und Elektrifizierungspläne jetzt drastisch aus. Damit ist Audi auf einer Linie mit dem VW-Konzern, der bei seiner Kernmarke VW ebenfalls Stellen streicht und kräftig in E-Autos investiert - auch mit Blick auf China, wo Volkswagen (VW Aktie) und Audi mehr als ein Drittel ihrer Autos verkaufen. In China ist Audi Marktführer bei Oberklasse-Autos.
Für die rund 61 000 Audi-Beschäftigten im Stammwerk Ingolstadt und im württembergischen Neckarsulm gilt noch bis 2025 ein Kündigungsschutz. Der Betriebsrat will ihn bis 2030 verlängern./rol/DP/zb
Kurzfristig positionieren in Volkswagen AG Vz | ||
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