Kollegen bei der Unternehmensplanung.
Freitag, 30.11.2018 13:16 von | Aufrufe: 181

ROUNDUP: Arbeitnehmer machten mehr als 2,1 Milliarden Überstunden

Kollegen bei der Unternehmensplanung. pixabay.com

BERLIN (dpa-AFX) - Die Arbeitnehmer in Deutschland haben in den vergangenen Jahren immer mehr Überstunden geleistet. So stieg die Zahl der Überstunden pro Arbeitnehmer im Schnitt von 48 im Jahr 2016 auf 53,2 im vergangenen Jahr. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Berlin vorlag. Zuvor hatte die "Rheinische Post" darüber berichtet.

2015 waren es 47,3 Überstunden pro Arbeitnehmer, in den Jahren davor 46,9 beziehungsweise 47,3. Bezahlt waren im vergangenen Jahr im Schnitt 26,7 Überstunden pro Arbeitnehmer, unbezahlt 26,5.

Insgesamt häuften die beschäftigen Arbeitnehmer 2017 rund 2,13 Milliarden Überstunden an. Die Zahl schwankte seit 2007 zwischen dem damaligen Wert von 2,13 Milliarden und knapp 1,79 Milliarden Überstunden 2013. Die Daten stammen vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg.

Laut der Regierungsantwort gibt es als ein Ergebnis der Haushaltsbefragung der amtlichen Statistik in Deutschland noch andere, davon abweichende Angaben zu den Überstunden. Nach diesem Mikrozensus wurden 2017 nur 1,1 Milliarden Überstunden erbracht. In dieser Statistik aber dürften laut Einschätzung der Bundesregierung weniger Überstunden erfasst sein als tatsächlich geleistet.

Die Linken-Arbeitsmarktpolitikerin Jessica Tatti sieht dringenden Handlungsbedarf. "Die Zahlen sind skandalös und legen offen, dass sich viele Arbeitgeber auf dem Rücken ihrer Beschäftigten bereichern", sagte sie der Zeitung. Für Unternehmen zahle sich das aus. Allein im Jahr 2017 hätten sie über 36 Milliarden Euro gespart, weil die Beschäftigten Überstunden zum Nulltarif geleistet hätten.

Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund ist alarmiert. "Die Zahl der geleisteten Überstunden hat in 2017 ein unerträgliches Maß erreicht und bedeutet ein hohes gesundheitliches Risiko für die Beschäftigten", sagte DGB-Chef Reiner Hoffmann der Zeitung. Ein regelrechter Skandal sei die Tatsache, dass die Hälfte der Überstunden nicht bezahlt werde./bw/DP/tos


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