Blick auf die Frankfurter City. Die Mainmetropole ist einer der wichtigsten europäischen Finanzplätze.
Mittwoch, 16.10.2019 18:26 von | Aufrufe: 629

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Hoffnung auf Brexit-Einigung treibt Dax höher

Blick auf die Frankfurter City. Die Mainmetropole ist einer der wichtigsten europäischen Finanzplätze. pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Hoffnung auf eine bevorstehende Einigung zwischen der EU und Großbritannien im Brexit-Streit hat dem deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte weiter angetrieben. Der Dax stieg am Mittwoch kurz vor Handelsschluss bis knapp unter 12 700 Punkte und erklomm den höchsten Stand seit 14 Monaten. Doch dann verließ die Anleger der Mut. Letztlich beendete der deutsche Leitindex den Tag mit einem Plus von 0,32 Prozent auf 12 670,11 Zähler. Seit Dienstag voriger Woche summiert sich der Dax-Gewinn damit auf knapp 6 Prozent.

"Trotz Gegenwind aus mehreren Richtungen konnte sich der Dax weiter behaupten", schrieb Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Das Hin und Her in Sachen Brexit und erneut teils schwache Wirtschaftsdaten aus den USA hätten im Tagesverlauf allerdings ziemlich an den Nerven der Anleger gezerrt und für teils deutliche Schwankungen an der Börse gesorgt.

Der MDax , der die mittelgroßen Werte umfasst, rückte am Mittwoch um 0,13 Prozent auf 25 950,49 Punkte vor, und auch an den meisten europäischen Börsen wurden moderate Gewinne verzeichnet. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 beendete den Tag mit plus 0,02 Prozent auf 3599,25 Punkte nahezu auf Vortagesniveau. In Paris schloss der CAC 40 minimal im Minus, in London sank der FTSE 100. In den USA hielten sich die wichtigsten Aktienindizes nahe an ihren Schlussständen vom Vortag.

Im Streit um den EU-Austritt Großbritanniens versuchen die EU und London derzeit, letzte Hindernisse aus dem Weg zu räumen. EU-Unterhändler Michel Barnier nannte die Gespräche konstruktiv, verwies aber auf bislang ungelöste Probleme. Zuvor hatte eine Meldung aus EU-Kreisen für leichte Einbußen gesorgt, wonach ein Brexit-Deal unmöglich sei, falls sich die Briten nicht noch auf die EU zubewegten. Ziel war bislang ein Vertragsentwurf, den der EU-Gipfel an diesem Donnerstag oder Freitag billigen könnte. Ein Abschluss der Verhandlungen verzögerte sich jedoch im Laufe des Mittwochs weiter.

Aus den USA wurden zudem schwache Einzelhandelsdaten veröffentlicht, zugleich aber positive Daten vom Immobilienmarkt, wo sich die Stimmung im Oktober den vierten Monat in Folge aufgehellt hatte.

Unter den Einzelwerten standen aus dem Dax erneut die Anteile des Zahlungsabwicklers Wirecard im Fokus. Die tags zuvor nach neuerlichen Vorwürfen der "Financial Times" um zeitweise 23 Prozent eingebrochenen Papiere erholten sich an diesem Mittwoch noch etwas weiter und gingen mit einem kleinen Plus von 0,4 Prozent aus dem Handel. An diesem Morgen hatte das Unternehmen erneut die Anschuldigungen der Zeitung hinsichtlich eines Fehlverhaltens zurückgewiesen. Der Artikel sei "eine Zusammenstellung von falschen und irreführenden Behauptungen", die bereits vor einiger Zeit widerlegt worden seien, hieß es.

Die Papiere von Wacker Chemie steckten eine Gewinnwarnung des Spezialchemie-Unternehmens gut weg. Nach einem Kursrutsch von fast 7 Prozent zum Handelsstart schlossen die im SDax notierten Aktien mit einem Aufschlag von 1,8 Prozent. Dass die Jahresziele verfehlt werden, sei ein offenes Geheimnis gewesen, hieß es aus dem Markt. Einige Anleger hätten die zunächst dennoch deutlichen Verluste daher wohl als Einstiegschance gesehen.

Aktien von Thyssenkrupp (ThyssenKrupp Aktie) kletterten im MDax um 4,6 Prozent nach oben. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg aus informierten Kreisen berichtete, erwägt der finnische Industriekonzern Kone gemeinsam mit dem Finanzinvestor CVC ein Gebot für die Aufzugsparte. Eine weitere mögliche Offerte werde von den CVC-Branchenkollegen Blackstone und Carlyle geprüft, hieß es. Die Aufzugsparte gilt als Juwel in Thyssens Portfolio.

Die Aktien des Immobilieninvestors Corestate Capital brachen dagegen im SDax um etwas mehr als 19 Prozent ein, nachdem sie am Vortag noch den höchsten Stand seit April 2019 erreicht hatten. Am Nachmittag war bekanntgeworden, dass der Hedgefonds Muddy Waters Capital eine Leerverkaufsposition von 0,5 Prozent des Aktienkapitals hält und damit auf fallende Kurse spekuliert.


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Die Führungskrise bei Ceconomy sorgte zudem für einen Kursverlust der Aktie von 2,7 Prozent. Der Elektronikhändler hatte am Dienstagabend überraschend angekündigt, der Aufsichtsrat werde am Donnerstag über ein mögliches vorzeitiges Ende der Tätigkeit von Jörn Werner als Vorstandschef beraten.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,46 Prozent am Vortag auf minus 0,43 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,16 Prozent auf 145,12 Punkte. Der Bund-Future sank zuletzt um 0,06 Prozent auf 171,57 Zähler. Der Euro stieg auf 1,1058 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1025 (Dienstag: 1,1007) Dollar (Dollarkurs) festgesetzt und der Dollar damit 0,9070 (0,9085) Euro gekostet./ck/he

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

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