Willy-Brandt-Platz in Frankfurt (Main) mit der EZB im Hintergrund
Freitag, 26.11.2021 10:24 von | Aufrufe: 1416

ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Tiefrot - Sorgen um neue Virusmutation

Willy-Brandt-Platz in Frankfurt (Main) mit der EZB im Hintergrund ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Sorgen um eine neue und möglicherweise sehr gefährliche Coronavirus-Mutation im südlichen Afrika haben dem deutschen Aktienmarkt am Freitag einen kräftigen Schlag versetzt. Der Dax rutschte im frühen Handel zeitweise unter die Marke von 15 300 Punkten ab und landete so auf dem tiefsten Stand seit Mitte Oktober. Zuletzt konnte er sich wieder etwas erholen auf minus 2,83 Prozent auf 15 466,80 Punkte. Damit erweisen sich jedoch die jüngsten Stabilisierungsversuche im deutschen Leitindex nur als kurzes Strohfeuer - und die bereits in der vergangenen Woche begonnene Kurskorrektur nach der mehrwöchigen Rekordrally setzt sich fort.

"Das weiter dynamische Infektionsgeschehen in Deutschland in Kombination mit der neuen Virusmutation bringt nun auch an der Frankfurter Börse das Fass zum Überlaufen", schrieb Jochen Stanzl von CMC Markets. Am deutschen Aktienmarkt belasteten neben der charttechnisch geprägten Korrektur zuletzt die wieder verschärfte Corona-Lage hierzulande ebenso wie die Konjunktursorgen. Der bereits Anfang Oktober begonnene Aufwärtstrend mit immer neuen Rekorden im deutschen Leitindex brach damit bereits in der vergangenen Woche jäh ab. Mit dem aktuellen Kursverlusten rutscht der Dax nunmehr in die Nähe der exponenziellen 200-Tage-Linie, die den längerfristigen Trend angibt.

Auch der MDax der mittelgroßen Werte gab am Freitagmorgen nach der jüngsten Erholung wieder nach - er verlor zuletzt 2,24 Prozent auf 34 228,52 Zähler.

Zuvor hatte auch in Asien die Virusmutation den letzten Handelstag der Woche verdorben und für teils hohe Kursverluste gesorgt. Rar dürften hingegen im Handelsverlauf die Impulse aus den USA sein, da nach dem gestrigen Feiertag "Thanksgiving" viele Anleger ein verlängertes Wochenende einlegen. An der Wall Street findet zudem nur ein verkürzter Handel statt.

Experten befürchten nun, dass die Variante B.1.1.529 wegen ihrer ungewöhnlich vieler Mutationen nicht nur hoch ansteckend sei, sondern auch den Schutzschild der Impfstoffe leichter durchdringen könnte. Nachdem etwa Großbritannien bereits Flüge aus Südafrika und fünf anderen Nachbarländern gestoppt habe, dürften andere Länder diesem Beispiel folgen, vermutet Jeffrey Halley vom Broker Oanda. Der geschäftsführende Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) rechnet damit, dass wegen der neuen Corona-Variante "in Kürze" der Flugverkehr auch aus Deutschland ins südliche Afrika unterbrochen werden muss, wie er am Freitagmorgen im ARD-Morgenmagazin erläuterte. Israel hat den Flugverkehr in die Region ebenfalls bereits vorsorglich eingeschränkt.

An den Börsen gingen die Nachrichten europaweit zulasten der Touristik- und Luftfahrtwerte. Im MDax rutschten die ohnehin corona-gebeutelten Lufthansa -Anteile auf ein Rekordtief ab - zuletzt standen sie noch mit rund 10,5 Prozent im Minus. Für Flugzeugbauer Airbus im Dax ging es ähnlich stark abwärts, Aktien des Triebswerksherstellers MTU verloren rund sechs einhalb Prozent und für die Papiere des Flughafenbetreibers Fraport (Fraport Aktie) ging es um sieben Prozent bergab.

Dagegen waren als Corona-Gewinner geltende Werte wieder gefragt: Hellofresh etwa verteuerten sich an der Dax-Spitze um rund viereinhalb Prozent, gefolgt vom Laborausrüster Sartorius mit rund 4 Prozent Kursplus. Aktien des Online-Einzelhändlers Zalando (Zalando Aktie) , der zudem wegen des Shoppingevents "Black Friday" im Blick steht, rückten um knapp 2 Prozent vor.

Die vorbörslich noch sehr starken Papiere des Düngerkonzerns K+S verloren mit dem schwachen Markt rund drei Prozent. Nachdem die Finanzaufsicht Bafin Zweifel an der Bilanz für 2019 sowie dem ersten Halbjahr 2020 angemeldet hatte, machen die endgültigen Feststellungen der von den Aufsehern beauftragten Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) laut Unternehmen zwar keine Wertanpassungen erforderlich. Analyst Markus Mayer von der Baader Bank befürchtet allerdings, dass eine Strafe folgen könnte, da die Prüfer auch einige Verstöße gegen Rechnungslegungsvorschriften festgestellt hätten. Dies könnte an der Reputation von K+S nagen, schrieb der Experte./tav/eas


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