5G ist die neueste Generation der Mobilfunkkommunikation (Symbolbild).
Montag, 18.03.2019 13:54 von | Aufrufe: 550

ROUNDUP/5G-Mobilfunkauktion vor dem Start: Behördenchef betont Bedeutung

5G ist die neueste Generation der Mobilfunkkommunikation (Symbolbild). ©TimeStopper / Getty Images https://www.gettyimages.de

MAINZ (dpa-AFX) - Vor dem Start der 5G-Mobilfunkauktion hat Behördenchef Jochen Homann die Bedeutung der Frequenzvergabe betont. "Wir wollen mit dieser Versteigerung einen Beitrag leisten für das Thema Gigabitgesellschaft und insbesondere für das Thema Industrie 4.0", sagte Homann am Montag in Mainz. Er verwies darauf, dass sich die Frequenzen vor allem für die Industrie eigneten.

Am Dienstagmorgen um 10 Uhr startet die Versteigerung, die wohl mindestens drei Wochen dauern wird. Ins Rennen gehen die bisherigen Netzbetreiber Deutsche Telekom (Deutsche Telekom Aktie) , Vodafone und Telefónica sowie der Neueinsteiger Drillisch vom Konzern United Internet (United Internet Aktie) . Fachleute rechnen mit Staatseinnahmen von drei bis fünf Milliarden Euro.

Homann zeigte sich zudem zuversichtlich, dass es künftig weniger Funklöcher geben wird. "Wir teilen das Interesse der Politik an einer besseren Flächenversorgung." Die Netzbetreiber, die bei der Auktion den Zuschlag bekommen, müssen laut Ausbauregeln der Bundesnetzagentur bis Ende 2022 alle Autobahnen und ICE-Strecken sowie die wichtigsten Bundesstraßen mit schnellem Internet versorgen. In einem zweiten Schritt müssen bis Ende 2024 die restlichen Bundesstraßen angeschlossen werden, es gilt hierfür eine Mindest-Übertragungsrate von 100 Megabit pro Sekunde. Für Landstraßen, wichtige Flüsse und Kanäle sowie die übrigen Zugstrecken gilt eine Ausbaupflicht für ein Mindesttempo von 50 Mbit pro Sekunde.

Die Auktion ist eine langwierige Sache - ähnliche Verfahren in den vergangenen zwei Jahrzehnten dauerten zwischen drei und sechs Wochen. Grund für die Dauer: Erst wenn auf keinen einzigen der 41 Blöcke mehr geboten wird, wird die Auktion für beendet erklärt - gibt es auch nur ein einziges weiteres Gebot auf einen Block, wird alles verlängert. Im Verfahren kommt es zu häufigen Verschiebungen der Gemengelage, daher bieten Unternehmen immer wieder auf andere Blöcke als zuvor.

Der aktuellen Versteigerung vorausgegangen war ein erbitterter Streit um den genauen Ausbaukurs. Neben den Verpflichtungen für die Verkehrswege gibt es eine generelle Vorgabe, bis Ende 2022 mindestens 98 Prozent der Haushalte zu versorgen. Insgesamt hatten die bisherigen Netzbetreiber die Auflagen als überzogen kritisiert und hatten vor Gericht auf eine Änderung gepocht. Doch das Kölner Verwaltungsgericht gab zunächst am vergangenen Freitag grünes Licht für die Frequenzauktion.

Neben den abgeschmetterten Eilanträgen sind die eigentlichen Klagen aber weiterhin anhängig - rein theoretisch könnte es passieren, dass die nun startende Auktion rückabgewickelt werden müsste, sollten sich die Netzbetreiber später doch noch vor Gericht durchsetzen. Das gilt aber als sehr unwahrscheinlich, weil sich das Kölner Verwaltungsgericht in seiner Entscheidung zu den Eilanträgen auch inhaltlich geäußert hatte und seine auch generell ablehnende Haltung gegenüber der Kritik der Firmen hat durchblicken lassen. Dies wertete Homann am Montag positiv - aus seiner Sicht ist das sogenannte Auktionsdesign solide und klagefest.

Trotz ihrer Klagen wollen die bisherigen Netzbetreiber sowie der Neueinsteiger Drillisch bei der Auktion mitmachen. "Wir wollen und werden 5G bauen", sagt Vodafone-Sprecher Alexander Leinhos in Düsseldorf. Man habe sich zwar andere Auktionsbedingungen gewünscht und diese schon im Vorfeld der Auktion klären wollen. "Dennoch treten wir zur Auktion an, weil mit 5G die Digitalisierung Deutschlands vorangetrieben werden kann, nun leider aber mit dem Bremsklotz unklarer Vergaberegeln." Auch Telefónica zeigte sich entschlossen, sich bei der Auktion trotz der widrigen Bedingungen durchzusetzen.

Die Bundesnetzagentur führt die Auktion durch, ihre Zentrale ist in Bonn. In Mainz hat sie aber einen Technik-Standort, der sich für das aufwendige Verfahren eignet - daher ist die Versteigerung in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt.

Das Kürzel 5G steht für 5. Mobilfunkgeneration. Die Übertragungsrate ist etwa 100 Mal so schnell wie sein Vorgänger 4G, auch LTE genannt. Immens wichtig ist hierbei auch die Latenzzeit, also die Daten-Laufzeit - diese ist bei 5G nahezu in Echtzeit. Das macht 5G zum Beispiel in der Medizin zu einem zentralen Bestandteil von Zukunftstechnik, so sollen in der Tele-Chirurgie Roboterarme über das Internet bei einer Operation gesteuert werden. In Fabriken sollen Maschinen besser miteinander kommunizieren, um effizienter zu werden. Insgesamt soll Deutschlands Industrie auch dank 5G wettbewerbsfähig bleiben und im harten globalen Konkurrenzkampf bestehen können./wdw/DP/nas


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Weiter aufwärts?

Kurzfristig positionieren in Deutsche Telekom
HS2TWB
Ask: 0,67
Hebel: 19,66
mit starkem Hebel
Zum Produkt
HS0DK1
Ask: 2,36
Hebel: 7,91
mit moderatem Hebel
Zum Produkt
Smartbroker
HSBC
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: HS2TWB,HS0DK1,. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.

Kurse

21,16
+1,00%
Deutsche Telekom Chart
20,68
+0,39%
United Internet AG Chart
0,7864
+0,05%
Vodafone Group Plc. Chart
Werbung

Mehr Nachrichten zur United Internet Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News