Mehrere Bündel US-Dollar.
Mittwoch, 16.09.2020 21:12 von | Aufrufe: 2035

ROUNDUP 2: US-Notenbank signalisiert Nullzins bis ins Jahr 2023

Mehrere Bündel US-Dollar. © Adam Gault / DigitalVision / Getty Images http://www.gettyimages.de

(neu: weitere Entscheidungen)

WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Notenbank Fed will ihren Leitzins angesichts der Corona-Krise offenbar über Jahre hinweg an der Nulllinie belassen. Das geht aus neuen Prognosen hervor, die die Fed am Mittwoch nach ihrer Zinssitzung in Washington veröffentlichte. Demnach erwarten die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses überwiegend, dass sich an der gegenwärtigen Zinsspanne von null bis 0,25 Prozent bis ins Jahr 2023 nichts Wesentliches ändern wird.

Zuvor hatte die Fed mitgeteilt, ihre Nullzinspolitik beizubehalten. Der Leitzins verharrt damit in seiner bisherigen Spanne an der Nulllinie. Volkswirte hatten einhellig mit dieser Entscheidung gerechnet. Die Fed hatte den Leitzins nach dem Übergreifen der Corona-Pandemie auf die USA im März in zwei großen Schritten auf das jetzige Niveau gesenkt.

Zudem teilte die Fed mit, ihre milliardenschweren Wertpapierkäufe "mindestens" in dem bisherigen Tempo fortzuführen. Die Fed kauft zurzeit Staatsanleihen im Wert von 80 Milliarden US-Dollar pro Monat. Darüber hinaus erwirbt sie hypothekenbesicherte Wertpapiere (MBS) im Wert von monatlich 40 Milliarden Dollar (Dollarkurs). Infolge dieser Käufe ist die Bilanz der Fed auf einen einsamen Rekordwert von rund sieben Billionen US-Dollar angeschwollen.

Die Fed gibt den Märkten darüber hinaus mehr Führung. Demnach soll die Nullzinspolitik fortgeführt werden, bis auf dem Arbeitsmarkt Vollbeschäftigung erreicht ist. Zudem soll die Inflation auf zwei Prozent steigen und absehbar für einige Zeit moderat über zwei Prozent bleiben. Letztes entspricht dem neuen Inflationsziel der Fed, das sie bereits verkündet hatte. Sie strebt jetzt nicht mehr vorrangig ein Punktziel, sondern ein Durchschnittsziel an.

Wie aus den Projektionen zudem hervorgeht, bewertet die Fed den wirtschaftlichen Einbruch in diesem Jahr nicht mehr ganz so dramatisch. Hatte sie bisher einen Wirtschaftseinbruch um 6,5 Prozent erwartet, geht sie jetzt von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3,7 Prozent aus. Auch die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt werden etwas weniger drastisch eingeschätzt. Die Inflationsprognosen wurden etwas angehoben.

Die Projektionen der Fed ergeben sich aus den gemittelten Einschätzungen der einzelnen geldpolitischen Entscheidungsträger. Sie stellen somit eine durchschnittliche Erwartungshaltung dar. Vier Notenbanker können sich demnach zumindest eine Zinsanhebung 2023 vorstellen. Sie vertreten damit aber eine klare Minderheitsmeinung im geldpolitischen Ausschuss FOMC./bgf/jsl/fba


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