Die Bundsagentur für Arbeit in Nürnberg.
Freitag, 04.05.2018 15:52 von | Aufrufe: 2148

ROUNDUP 2: US-Arbeitslosenquote auf 17-Jahrestief - Lohnentwicklung enttäuscht

Die Bundsagentur für Arbeit in Nürnberg. © hohl / iStock Unreleased / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

(neu: Ökonomen-Kommentare)

WASHINGTON (dpa-AFX) - Der US-Arbeitsmarktbericht ist im April uneinheitlich ausgefallen. Während die derzeit stark beachtete Lohnentwicklung hinter den Erwartungen zurückblieb, sank die Arbeitslosenquote auf den niedrigsten Stand seit 17 Jahren. Die Beschäftigungsentwicklung blieb etwas hinter den Erwartungen zurück. Dies geht aus den am Freitag veröffentlichten Zahlen des Arbeitsministeriums hervor.

Positiv überrascht hat die Entwicklung der Arbeitslosenquote, die auf den niedrigsten Stand seit Ende 2000 gefallen war. Sie fiel um 0,2 Punkte auf 3,9 Prozent. Volkswirte hatten hingegen mit einem Wert von 4,0 Prozent gerechnet.

Enttäuscht hat hingegen die Lohnentwicklung. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen im Monatsvergleich nur um 0,1 Prozent. Volkswirte hatten mit einen Wachstum von 0,2 Prozent gerechnet. Zudem wurde der Anstieg im Vormonat von 0,3 auf 0,2 Prozent nach unten korrigiert. Im Jahresvergleich legten die Löhne im April um 2,6 Prozent und damit ebenfalls schwächer als erwartet zu.

Auch die Beschäftigungsentwicklung enttäuschte etwas. Die US-Wirtschaft schuf weniger Arbeitsplätze als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft kamen 164 000 Stellen hinzu. Analysten hatten im Mittel mit 193 000 neuen Jobs gerechnet. Allerdings wurde der Aufbau in den beiden Vormonaten um insgesamt 30 000 Stellen nach oben korrigiert.

Entscheidend für die künftige Geldpolitik der Fed dürfte nach Einschätzung von Ökonomen aber die unerwartet schwache Lohnentwicklung sein. "Damit gilt nach wie vor: Trotz einer guten Beschäftigungssituation kommt kein deutlicher Lohndruck auf", kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Genau dies spricht dafür, dass die Fed vorerst auf ihrem eingeschlagenen Weg bleibt und mit moderaten Zinsanhebungen fortfährt."

Nach Einschätzung von Commerzbank-Volkswirt Christoph Balz dämpfen strukturelle Faktoren wie die Digitalisierung die Lohnentwicklung. Trotzdem dürfte die Fed die Zinsen weiter graduell anheben. "Da der Arbeitsmarkt immer enger wird und andere Indikatoren wie der Arbeitskostenindex eine etwas stärkere Zunahme des Lohndrucks anzeigen, dürfte die Fed aber auf mittlere Sicht mit steigenden Inflationsrisiken rechnen", so Balz. Die nächste Zinserhöhung wird im Juni erwartet.

Die Kurse von US-Staatsanleihen legten nach der Entscheidung zu. Die schwache Lohnentwicklung stützt laut Händlern die Festverzinslichen. Der US-Dollar fand zunächst keine klare Richtung, später legte er gegenüber allen wichtigen Währungen zu./jsl/bgf/he


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Kurse

6,00 %
-1,64%
Arbeitslosenquote Chart
Werbung

Mehr Nachrichten zum Wertpapier kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News