(Neu: Aussagen aus Interview mit dem Airline-Chef zum Verkauf des Segments, Aktienkurs, Hintergrund)
LONDON/FRANKFURT (dpa-AFX) - Der britische Touristikkonzern Thomas Cook
An der Börse wurden die Verkaufspläne positiv aufgenommen. Die Aktie von Thomas Cook lag um die Mittagszeit mit fast 14 Prozent im Plus. Seit einiger Zeit hat es immer wieder Gerüchte gegeben, das Unternehmen mit Marken wie Neckermann Reisen könnte sich von seiner Airline-Sparte trennen.
Für Kunden der Airlines ändere sich nichts, versicherte Debus. "Condor wird weiterhin die Flüge wie geplant durchführen." Auch die Belegschaft müsse sich keine Sorgen machen. "Die TC-Airline-Gruppe hat in jedem Jahr Gewinne gemacht und auch im schwierigen Jahr 2018 bewiesen, dass ihr Geschäftsmodell funktioniert", erklärte der Manager mit Blick auf einen operativen Spartengewinn von 129 Millionen britischen Pfund (147 Mio Euro) im vergangenen Geschäftsjahr. Darauf könne man aufbauen. "Ein strategischer Investor kann das Geschäft besser weiter entwickeln."
Als möglicher Investor wurde sofort die Lufthansa (Lufthansa Aktie)
Von rund 9000 Beschäftigten der TC-Airlines arbeiten etwa 4000 bei der deutschen Gesellschaft Condor mit Hauptsitz in Frankfurt. Die TC-Airlines haben zusammen 103 Flugzeuge in Deutschland, Großbritannien und Skandinavien stationiert. Pauschalreisende des Konzerns machen nach Firmenangaben rund ein Drittel der Passagiere aus, nachdem der Verkauf von Einzeltickets zuletzt deutlich stieg.
Mit einem Investor würde für die Zukunft eine Kooperation vereinbart, um die Thomas-Cook-Gäste zu ihren Zielen zu bringen, meinte Debus. Es sei noch nicht entschieden, ob die Airlines zusammen oder in Teilen verkauft werden. "Wir befinden uns sehr früh in diesem Prozess, können uns aber alle Optionen vorstellen."
Als Reiseveranstalter braucht man laut Thomas-Cook-Chef Fankhauser zwar eine gute Beziehung zu Airlines. "Dafür müssen wir aber nicht eine Fluggesellschaft besitzen." Auch Tui-Chef Fritz Joussen hatte vor einigen Jahren wiederholt laut über den Verkauf der konzerneigenen Ferienflieger wie Tuifly nachgedacht. Nach der Pleite von Air Berlin 2017 war der Manager aber froh, für die Beförderung der Tui-Gäste nicht komplett auf fremde Airlines angewiesen zu sein.
Im vergangenen Geschäftsjahr bis Ende September 2018 war Thomas Cook wegen des heißen Sommers in Mitteleuropa und Großbritannien in die roten Zahlen gesackt. Vor allem in Großbritannien lief es Fankhauser zufolge schlecht: Der bevorstehende Brexit und das schwache Pfund drückten auf die Nachfrage, viele Briten nutzten das gute Wetter für einen Urlaub in der Heimat. Die Netto-Schulden bezifferte der Thomas-Cook-Konzern zum Jahreswechsel auf rund 1,6 Milliarden Pfund (rund 1,8 Mrd Euro).
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Im typischerweise schwachen ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember wuchs der um Sonderposten bereinigte operative Verlust bei Thomas Cook auf vergleichbarer Basis um 14 Millionen auf 60 Millionen britische Pfund. Angesichts der bisher eingegangen Sommerbuchungen will Thomas Cook das Angebot an Urlaubsreisen jetzt zurückfahren.
Am Vorabend hatte schon der weltgrößte Reisekonzern Tui seine Gewinnpläne für das laufende Geschäftsjahr eingedampft und dies unter anderem auf die Auswirkungen des nahenden Brexits zurückgeführt. Der bereinigte operative Gewinn werde wohl nur das Vorjahresniveau erreichen, kündigte Tui-Chef Joussen an. Tui will nun intern Kosten senken, umstrukturieren und die Verkaufsanstrengungen verstärken. Damit habe das Unternehmen bereits begonnen./ceb/stw/DP/stw
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