Ein Bürogebäude, in dem sich die Sonne spiegelt (Symbolbild).
Donnerstag, 28.02.2019 13:45 von | Aufrufe: 1079

ROUNDUP 2: Pfandbriefbank überrascht mit leichtem Gewinnplus - Aktie steigt

Ein Bürogebäude, in dem sich die Sonne spiegelt (Symbolbild). © golero / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

(Neu: Aussagen Bankchef bei der Pressekonferenz, aktueller Kurs)

MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) hat 2018 dank niedriger Refinanzierungskosten, wenig Kreditausfällen und einem strikten Sparkurs überraschend etwas mehr verdient. Der Gewinn vor Steuern sei im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 215 Millionen Euro gestiegen, teilte die im MDax notiert Bank am Donnerstag in München mit. Experten hatten einen leichten Rückgang erwartet. Die Erträge legten auf 471 (Vorjahr: 453) Millionen Euro zu. Das 2018er-Ergebnis gab der Aktie weiteren Auftrieb.

Unter dem Strich ging der Gewinn wegen höherer Steuern um 3 Millionen auf 179 Millionen Euro zurück. Gut verlief nach Worten von Bankchef Andreas Arndt das Neugeschäft, auch wenn dieses unter anderem wegen der strikten Risikostandards zurückging. Bei der Finanzierung von gewerblichen Immobilien sei das Neugeschäft um rund elf Prozent auf 9,5 Milliarden Euro gefallen - die Bruttomarge sei dabei weitestgehend stabil geblieben.

Wegen des nach wie vor sehr schwierigen Umfelds mit einem hohen Wettbewerbsdruck blieb Arndt bei der Prognose gewohnt vorsichtig. Er rechnet damit, dass der Vorsteuergewinn im laufenden Jahr auf 170 bis 190 Millionen Euro zurückgehen wird. Gründe dafür sind die Erwartung leicht sinkender Erträge und im Gegenzug etwas höherer Kosten. Für Experten ist die Prognose aber keine Überraschung - sie hatten bereits mit einem vorsichtigen Ausblick gerechnet.

Der Pfandbriefbank-Chef sieht nach jahrelangem Boom wachsende Unsicherheiten im Immobiliengeschäft. Eine Bruchlandung hält er zwar für unwahrscheinlich: "Wir erwarten für das Jahr 2019 keine Marktkorrektur in großem Stil. Allerdings nimmt aus unserer Sicht das Instabilitätspotenzial zu."

Die Finanzierung von Gewerbeimmobilien ist das Hauptgeschäft der Pfandbriefbank, das Institut ist sowohl in Europa als auch den USA aktiv.

In einigen Teilbereichen ist der Markt nach Arndts Worten bereits sehr schwierig geworden: "Das Wasser unter dem Kiel ist deutlich zurückgegangen." So leiden viele Shopping Center unter der Konkurrenz des Online-Handels, auch allein stehende große Einzelhandelsmärkte auf der grünen Wiese - im Branchenjargon "big box" genannt - seien nur noch schwer vermietbar.

Nach wie vor gut laufen hingegen Versandzentren, unter anderem wegen des nach wie vor schnell wachsenden Online-Handels. Ausbauen will die Bank ihr Geschäft in den USA, in Großbritannien dagegen wegen des nahenden Austritts aus der EU reduzieren. "Die Unsicherheit wird anhalten, bis die Folgen des Brexit besser absehbar sind", sagte er. Einen Rückzug aus dem Vereinigten Königreich plant die Pfandbriefbank aber nicht: "Die Welt hört wegen des Brexit nicht auf."

Beim Neugeschäft will die Bank weiter keine allzu hohen Risiken eingehen und rechnet allenfalls mit einem Wert auf Vorjahreshöhe. An der Börse kamen die Zahlen, der Ausblick und vor allem die unerwartet hohe Dividende sehr gut an. Die Gewinnbeteiligung soll zwar um 7 Cent auf 1,00 Euro gesenkt werden - Experten hatten aber mit einer stärkeren Senkung gerechnet.


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Die Aktie legte zuletzt sechs Prozent auf 10,92 Euro zu und setzte damit ihren Erholungskurs der vergangenen Woche fort. Seit dem Zwischentief Ende 2018 ging es um mehr als 30 Prozent nach oben. Damit zählt das Papier der Bank im bisherigen Jahresverlauf zu den größten Gewinnern im MDax. Zum Anfang 2018 erreichten Rekordhoch von 15,50 Euro fehlen aber noch als 40 Prozent.

Die Deutsche Pfandbriefbank war 2009 aus der notverstaatlichten Skandalbank Hypo Real Estate hervorgegangen und wurde im Sommer 2015 vom Staat zurück an die Börse gebracht. Bis zum Frühjahr 2018 hatte der Bund noch ein Fünftel der Anteile gehalten, sich aber im Mai vom Großteil seiner Aktien getrennt. Derzeit hält der Bund noch 3,5 Prozent an der Bank.

Einen Teil der Papiere hat die RAG-Stiftung übernommen, die jetzt 4,5 Prozent der Anteile besitzt. Die PBB ist an der Börse derzeit 1,4 Milliarden Euro wert und damit etwas weniger als ihre Konkurrentin Aareal Bank , die am Mittwoch ihre Zahlen für das vergangene Jahr vorgelegt hatte und dabei mit dem Ausblick enttäuschte./zb/men/jha/cho/DP/zb

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