Eine Salzmine. (Symbolfoto)
Donnerstag, 14.11.2013 10:57 von | Aufrufe: 694

ROUNDUP 2: K+S stemmt sich mit scharfem Sparprogramm gegen Kali-Preisverfall

Eine Salzmine. (Symbolfoto) © Roman Novitskii / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de

(Neu: Aussagen des Sprechers, Analysten, Aktienkurs, mehr Details)

KASSEL (dpa-AFX) - Der Dünger- und Salzproduzent K+S will sich dem Kali-Preisverfall mit einem scharfen Sparkurs entgegenstemmen. Dabei schließen die Kasseler auch einen Stellenabbau nicht aus. Preisdruck und Kaufzurückhaltung schlugen bei dem Dax-Konzern im dritten Quartal durch. Umsatz und Gewinn sackten ab. Auch für das Gesamtjahr rechnen die Hessen nun mit Einbrüchen. Der Markt zeigte sich dennoch erleichtert. K+S-Aktien setzten sich am Vormittag mit einem Plus von 6,21 Prozent an die Dax-Spitze.

"Unser Ziel ist es, die internationale Wettbewerbsfähigkeit von K+S nachhaltig zu steigern", sagte Konzernchef Norbert Steiner. In den nächsten drei Jahren will er die Kosten um insgesamt rund 500 Millionen Euro senken. Allein 2014 sollen sie um gut 150 Millionen Euro zurückgehen. Zwar wolle der Vorstand in erster Linie bei den Sachkosten sparen, es gebe aber auch Überlegungen, die zu einem Abbau von Personal führen könnten, hieß es.

KEINE ABSTRICHE AN MINEN-PLAN IN KANADA

K+S stehe mit den Arbeitnehmern in Kontakt, erklärte ein Sprecher auf Anfrage. Das gesamte Unternehmen müsse Beiträge liefern. Der Schwerpunkt der Maßnahmen liege angesichts der Struktur des Konzerns in Deutschland. Neben Förderung und Produktion seien auch Marketing und Vertrieb sowie Logistik und Verwaltung betroffen. An den milliardenschweren Plänen für den Bau einer Kali-Mine in Kanada mache K+S unterdessen keinerlei Abstriche.

Sinkende Kali-Preise hatten den Hessen schon vor den jüngsten Verwerfungen an den Kalimärkten zu schaffen gemacht. Ende Juli wurden die akuten Turbulenzen durch den Ausstieg von Uralkali aus einer der weltweit zwei Vertriebsallianzen ausgelöst. Seither ist der Kali-Preis unter Druck und Käufer halten sich angesichts der Unsicherheit zurück. Wie lange diese Phase dauert, sei zum heutigen Zeitpunkt nicht seriös abschätzbar, hieß es von K+S nun. Auch bei K+S hinterließen die Turbulenzen wie bei anderen Wettbewerbern tiefe Spuren.

PREISRUTSCH UND ZURÜCKHALTUNG SCHLAGEN DURCH

Der Preisrutsch und die Kaufzurückhaltung schlugen bei K+S im dritten Quartal durch. Der Umsatz sank um knapp elf Prozent auf 817,7 Millionen Euro. Während der Salz-Absatz zulegte war der Kali-Markt von Zurückhaltung und deutlich sinkenden Preisen geprägt. Das Geschäft mit Spezialitäten war dabei insgesamt aber nur etwas schwächer. Das operative Ergebnis (EBIT I) sackte im Berichtszeitraum um gut ein Viertel auf 115,8 Millionen Euro ab. Unter dem Strich sank der bereinigte Gewinn aus fortgeführtem Geschäft um 27 Prozent auf 71,6 Millionen Euro.

Vor diesem Hintergrund stellen sich die Kasseler nun auch für das Gesamtjahr auf scharfe Rückgänge ein. Anfang August hatte der Konzern im Zuge der jüngsten Turbulenzen an den Kalimärkten seine ursprünglichen Prognosen für 2013 und 2014 gekappt. Nun gaben sich die Hessen neue und konkrete Ziele zumindest für 2013. Der bereinigte Gewinn dürfte demnach auf knapp unter 400 Millionen Euro sinken, nach 637,4 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der Umsatz dürfte nahezu das Vorjahresniveau von 3,9 Milliarden Euro erreichen. Rückgänge im Kaligeschäft dürften Zuwächse im Salzgeschäft nahezu ausgleichen. Das operative Ergebnis (EBIT I) dürfte 2013 von 804 Millionen Euro ein Jahr zuvor auf über 600 Millionen Euro absacken. Analysten erwarten derzeit für 2013 bis auf den Umsatz etwas mehr.


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Am Finanzmarkt war die Reaktion ausgesprochen positiv. Mit Blick auf das eine halbe Milliarde Euro schwere Sparpaket in den kommenden Jahren zeigte sich ein Händler positiv überrascht. "Das ist mehr als erwartet", sagte er. Commerzbank-Analyst Lutz Grüten hingegen rät dazu, nach den Kursgewinnen seit dem Einbruch der Aktie im August nun Kasse zu machen. "Die heute vorgelegten Zahlen und das Kostensenkungsprogramm liegen in etwa im Rahmen der Erwartungen", schrieb er./jha/kja/stb

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