Wochenausblick: Die einen warten, die anderen feiern
Der Ölmarkt hat die erste Amtswoche von US-Präsident Trump mit Abschlägen quittiert: Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent rutschte wieder spürbar unter die Marke von 80 USD. Trump würde dies wohl gerne auf die von ihm angekündigten Produktionserleichterungen für die Gas- und Ölproduzenten in den USA zurückführen. Diese wurden aber allgemein erwartet und können nur langfristig in einem entsprechenden Preisumfeld wirken, sodass sie als Erklärung ausscheiden. Vielmehr dürfte der Preisrückgang vor allem der Erleichterung geschuldet sein, dass eine große Zollrunde bislang ausgeblieben ist.
In der kommenden Woche stehen nun aber konkrete Entscheidungen an. Dann wird sich zeigen, ob sich die Trump-Administration trotz Warnungen aus der US-Ölindustrie tatsächlich dazu durchringt, ab dem 1. Februar Zölle auf kanadische (und mexikanische) Öllieferungen zu erheben. Auswirkungen auf die weltweiten Ölpreise hätte dies allerdings nur, wenn die US-Raffinerien versuchen würden, sich anderswo einzudecken, was angesichts der logistischen Probleme und der spezifischen Eigenschaften des Öls aus Kanada und Mexiko schwierig sein dürfte.
Der US-Präsident hat freilich viele andere Themen mit potenziell stärkeren Preiseffekten angesprochen. So hat Trump Russland und anderen Ländern mit weiteren Sanktionen und auch Zöllen gedroht, sollte der Krieg in der Ukraine nicht bald beendet werden. Gleichzeitig hat er in Davos angekündigt, auf Saudi-Arabien und die OPEC einwirken zu wollen, damit diese für einen niedrigeren Ölpreis sorgen und so Russlands Öleinnahmen verringert werden. Dass Saudi-Arabien, dem viel an der Zusammenarbeit mit Russland im Produktionskartell liegt, diese aufgibt, ist u.E. kaum vorstellbar, zumal es selbst an einem hohen Preisniveau interessiert ist. Es bleibt jedoch spannend. Entsprechend vorsichtig dürften die Akteure am Ölmarkt agieren und die Ölpreise weiter auf der Stelle treten.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
---|---|---|---|
SU23NT | Long | Oil WTI | Faktor: 6 |
SU29TB | Short | Oil WTI | Faktor: -6 |
Auch an den Industriemetallmärkten herrscht angespanntes Warten: Gewinne aus der ersten kleinen Erleichterungsrally wurden wieder abgegeben, nachdem Trump Zölle gegen China und die EU doch wieder als Möglichkeit in den Raum stellte. Im Fokus bleiben also auch hier die Ankündigungen der US-Administration, zumal sich China ab dem 28. Januar zu den Neujahrsfeierlichkeiten verabschiedet. Lediglich die chinesischen Stimmungsindikatoren werden vorher noch veröffentlicht. Angesichts der zuletzt positiven Konjunkturindikatoren könnte sich die Stimmung in den chinesischen Unternehmen leicht aufgehellt haben und damit ein weiteres Abrutschen der Metallpreise verhindern.
Gold ist in Zeiten hoher politischer Unsicherheit gefragt. In den letzten vier Wochen ist der Goldpreis um 150 USD gestiegen: Mit knapp 2.780 US-Dollar je Feinunze ist das Rekordhoch von Ende Oktober in greifbare Nähe gerückt. Dies könnte weitere Investoren anlocken, zumal die US-Notenbank weitere Zinssenkungen andeuten könnte, auch wenn sie auf ihrer Notenbanksitzung in der kommenden Woche eine Pause einlegen dürfte. Interessant ist aber auch, wie groß das asiatische Kaufinteresse an physischem Gold trotz der hohen Preise am Jahresende gewesen ist. Einen Hinweis darauf geben die Goldimporte Chinas aus Hongkong sowie die Goldexporte der Schweiz nach China und Indien.
WKN | Typ | Basiswert | Merkmale |
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SY60PG | Call | Gold | Hebel: 9,8 |
SW8HR8 | Put | Gold | Hebel: 9,6 |
Zehn DAX-Trends für das Börsenjahr 2025
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